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Mit großer Trauer schaut Dresden auf ein Verbrechen, welches sich am 4 Oktober 2020 an der Schloßstraße ereignete. Ein 20-jährige syrische Staatsbürger stach auf zwei Männer ein.

Mit einer Schweigeminute und Kranzniederlegungen gedachte der CSD Dresden e.V. und weitere Gäste wie Martin Dulig -stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Herr Sittel - Erster Bürgermeister von Dresden des getöteten Mannes aus Köln. Ronald Zenker, Gesamtleiter des CSD Dresden forderte die Landeshauptstadt Dresden auf, eine würdevolle Gedenkfeier für das Opfer auszurichten. Dabei forderte er weiter auch den Besuch von Frau Merkel und des Bundespräsidenten an!

CSD Dresden e.V. setzt klares Zeichen gegen Schwulenhass und Homophobie - Ronald Zenker, Gesammtleiter des CSD Dresden  Foto: MeiDresden.de

Mit großer Trauer schaut Dresden auf ein Verbrechen, welches sich am 4 Oktober 2020 an Schloßstraße in Dresden ereignete. Ein 20-jährige syrische Staatsbürger stach auf zwei Männer ein. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen der Polizeidirektion Dresden konnte der Tatverdächtige im Bereich der Wilsdruffer Straße ausfindig gemacht werden. Er wurde festgenommen,  und befindet in der Zwischenzeit in Haft. Der CSD Dresden e.V. hielt eine Mahnwache und eine Schweigeminute ab. Danach gab es am "Tatort"  Kranz-und Blumenniederlegungen. Der Kulturpalast in der Nähe zum Tatort wurde in Regenbogenfarben angestrahlt. Kulturpalast Dresden in Regenbogenfarben  Foto: MeiDresden.de

CSD Dresden e.V. setzt klares Zeichen gegen Schwulenhass und Homophobie -  Martin Dulig -stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Sachsen  Foto: MeiDresden.de

 

CSD Dresden e.V. setzt klares Zeichen gegen Schwulenhass und Homophobie   Foto: MeiDresden.de

Auszug aus dem offenen Brief des CSD Dresden e.V.:

mit großer Trauer und Bestürzung schaut die queere Community der Landeshauptstadt Dresden auf das sinnlose und brutale Attentat eines islamistischen Fanatikers und IS-Sympathisanten, das einen Menschen aus wahrscheinlich homofeindlichen Gründen das Leben gekostet und seinen Lebenspartner schwer verletzt hat.

Es ist kaum möglich, Worte für die Menschenfeindlichkeit, Verachtung und Brutalität dieser Tat zu finden. Zu groß ist das Entsetzen, zu groß ist die Trauer über die Gewalt, die unschuldige und wehrlose Menschen getroffen hat und wir werden nicht zulassen, dass diese Tat für rassistische und rechte Hetze missbraucht wird.

Diese Tat trifft nicht nur eine Person – sie trifft uns alle!

Sie trifft alle Menschen, die aus rassistischen, antisemitischen, homo- und transfeindlichen oder anderen menschenverachtenden Haltungen von Gewalt betroffen sind. Dieser Gewalt können wir nur gemeinsam und vereint entgegentreten. Als Landeshauptstadt, als Freistaat, als Bundesrepublik, als Gemeinschaft, als Menschen.

Terror kennt keine Grenzen – weder räumlich noch in seinem verbrecherischen Vorgehen. Das haben wir in den letzten Monaten und Jahren schmerzvoll erfahren müssen. Die Anhänger*innen des sogenannten Islamischen Staates wollen unsere offene und vielfältige Gesellschaft treffen. Dafür ist ihnen jedes Anschlagsziel und jedes Mittel recht.

Trotzdem war das Ziel dieses Anschlages sicher nicht zufällig. Auch wenn wir noch zu wenig über die Hintergründe dieser Tat wissen, so zeigt sie eines doch auf schmerzhafte Weise sehr deutlich:

Homo- und Trans*feindlichkeit tötet! Denn die Frage ist nicht, ob es ein islamistisch oder ein homofeindlich motivierter Anschlag war. Jeder Gewaltakt des sogenannten Islamischen Staates oder derer, die sich auf ihn berufen, verachten und bekämpfen vieles wofür die Regenbogen-Community steht: die Akzeptanz der Vielfalt von sexueller Orientierung und Geschlecht sowie eine offene und geschlechtergerechte Gesellschaft, die ein Zusammenleben in Vielfalt wertschätzt und ja, manchmal auch aushält. So wie wir alle es auch leider aushalten müssen – jedoch zum Glück nicht stillschweigend! – wenn sich montags in Dresden die Menschenfeindlichkeit breitmacht.

Wer in seinen Reden gegen Menschen hetzt, wer sich auf öffentlichen Plätzen oder in den Parlamenten ans Mikrofon stellt und sich über sexuelle Orientierung und Geschlecht lustig macht, wer in Zwischenrufen fordert, dass Homosexuelle ins Gefängnis gehören, der legt die Grundlage für Hassverbrechen. Es ist nur ein kleiner Schritt vom Wort zur Tat.

Wer schweigt, wer sich von dieser Hetze nicht klar und glaubhaft distanziert, der stimmt zu!

Deswegen richten wir den Appell an Sie alle:

Lassen Sie dieses Hassverbrechen nicht unkommentiert und zeigen mit uns gemeinsam am 01. November 2020 in Dresden Haltung.

CSD Dresden e.V. setzt klares Zeichen gegen Schwulenhass und Homophobie - Roland Zenker mit Tränen in den Augen, Rührende und Forternde Worte auf dem Altmarkt    Foto: MeiDresden.de