Voraussichtlich ab Mai 2025 wird am Marien-Hospiz Dresden ein neues teilstationäres Angebot mit acht Plätzen zur Verfügung stehen. Es erfolgte der symbolische Baustart im Rahmen eines kleinen Festaktes, an dem u. a. Simone Lang, Vorsitzende des Landesverbandes für Hospizarbeit und Palliativmedizin Sachsen e.V. und Abgeordnete des Sächsischen Landtages teilnahm. Als weiterer Ehrengast war Schauspieler, Musiker und Regisseur Christian Friedel anwesend, der die Schirmherrschaft für die neue Einrichtung übernimmt. Im Jahr 2020 eröffnete das Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden mit dem Marien-Hospiz das erste und nach wie vor einzige stationäre Hospiz der Stadt. Nun übernimmt das katholische Haus wiederholt Verantwortung und erweitert das Angebot zur Versorgung unheilbar und lebensbegrenzend erkrankter Menschen. Ein wichtiger Baustein, um die Lebensqualität der Betroffenen zu fördern und pflegende Angehörige zu entlasten.

Der Bedarf ist nach wie vor groß. Nur rund jeder Siebte kann derzeit stationär im Hospiz aufgenommen werden. Hospizleiter Johannes Bittner: „Mit dem Tageshospiz schließen wir eine Lücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Wir wollen mit diesem Angebot aber vor allem dem Wunsch vieler Menschen nachkommen, bis zuletzt zu Hause verbleiben zu können. Ziel ist es, dass unsere Gäste hier Geborgenheit in Gemeinschaft finden und ihre Angehörigen in dieser Zeit entlastet werden.“

Symbolischer Baustart – die erste Wand wird gesetzt mit Johannes Bittner, Leiter Marien-Hospiz / Jörg Winkler, Geschäftsführer DIW Bau GmbH / Christian Friedel, Schirmherr / Simone Lang, Vorsitzende des Landesverbandes für Hospizarbeit und Palliativmedizin Sachsen e.V. / Viktor Helmers, Geschäftsführer St. Joseph-Stift Dresden (v.l.n.r.)   Foto: © Krankenhaus St. Joseph-Stift DresdenSymbolischer Baustart – die erste Wand wird gesetzt mit Johannes Bittner, Leiter Marien-Hospiz / Jörg Winkler, Geschäftsführer DIW Bau GmbH / Christian Friedel, Schirmherr / Simone Lang, Vorsitzende des Landesverbandes für Hospizarbeit und Palliativmedizin Sachsen e.V. / Viktor Helmers, Geschäftsführer St. Joseph-Stift Dresden (v.l.n.r.) Foto: © Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden

Das St. Joseph-Stift investiert eine knappe Million Euro in die Erweiterung des Hospizangebotes. „Als katholisches Krankenhaus ist es unsere Philosophie, für die Menschen in allen Lebensphasen da zu sein – von der Geburt bis zum Lebensende. Deshalb investieren wir ganz bewusst in den Ausbau des Hospizes, trotz der für Krankenhäuser wirtschaftlich angespannten Zeit. Für uns ist dies ein sinnvoller Schritt, mit dem wir sowohl die stationäre als auch die ambulante palliativmedizinische Versorgung im Raum Dresden stärken“, erklärt Viktor Helmers, Geschäftsführer des St. Joseph-Stifts. „Ich bin extrem dankbar, dass wir bereits Förderer und Unterstützer gefunden haben. Durch diese initialen Spenden ist der Stein erst richtig ins Rollen gekommen.“

Schirmherr Christian Friedel und seine Band „Woods of Birnam“ sind dem Marien-Hospiz bereits seit dessen Eröffnung verbunden. Schon mehrfach spielten sie kleine Wohnzimmerkonzerte für Gäste, deren Angehörige und das Team. „Mir ist es wichtig, die Botschaft nach außen zu tragen, dass man vor einem Hospiz keine Scheu haben muss. Es ist ein Ort der Begegnung und Menschlichkeit. Anfangs hatte ich selbst Berührungs¬ängste, im Laufe der Zeit aber habe ich spüren und erfahren dürfen, dass das Leben im Hospiz auch gefeiert wird. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, diesen Ort mit Leben zu füllen: Konzerte geben, Kolleginnen und Kollegen einladen, andere motivieren, sich ebenfalls zu engagieren – und auf all das freue ich mich!“

Simone Lang betonte in ihrem Redebeitrag die Wichtigkeit dieses Projektes. Für die Stadt sei der Bau des Tageshospizes ein Meilenstein. „70 bis 80 Prozent der Senioren wünschen sich, zu Hause sterben zu können. Die Realität sieht leider anders aus. Vielleicht kann diese Einrichtung einigen Menschen mehr ihren Wunsch am Lebensende erfüllen“, sagte sie. Sie wünsche sich derartige Angebote in ganz Sachsen.

Tageshospiz – Geborgen in Gemeinschaft
Das Tageshospiz ist ein Ort, an dem schwerstkranke Menschen, die zu Hause leben, von Montag bis Freitag ganzheitlich betreut werden. In den Räumlichkeiten können sie in Gemeinschaft sein, Kraft tanken, lindernde Behandlungen erhalten, Mahlzeiten einnehmen und pflegerisch versorgt werden. So bleibt für sie Teilhabe am sozialen Leben möglich. Am Nachmittag kehren sie zu ihren Angehörigen nach Hause zurück.

Auf einer Fläche von rund 323 m² sollen vielfältige Begleitungs- und Betätigungsmöglichkeiten entstehen. Die Planung umfasst einen großen Aufenthaltsraum mit offener Küche, zwei Ruheräume und je einen Gruppen- und Einzeltherapieraum. Die Gäste erhalten nicht nur pflegerische Unterstützung, sondern profitieren auch von Gesprächen und Beratung durch Sozialarbeiter und Seelsorger. Zusätzlich stehen Angebote wie Musik- und Ergotherapie sowie kreative und kulturelle Aktivitäten zur Verfügung.

Spendenkampagne zur finanziellen Unterstützung
Für die Gäste ist das Angebot nach Beantragung durch den Haus- oder Facharzt kostenfrei. Das Tageshospiz wird zu 95 % durch Kranken- und Pflegekassen finanziert, die verbleibenden 5 % der jährlichen Kosten in Höhe von 35.000 EUR müssen jedoch durch Spenden gedeckt werden. Zur Unterstützung startet die Spendenkampagne „Gebaut aus Steinen – erfüllt mit Leben“, die sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen anspricht. Jeder Beitrag hilft, das Bauprojekt zu realisieren und die Finanzierungs¬lücke zu schließen. Unterstützer erhalten je nach Spendenhöhe ein besonderes Dankeschön, das das Engagement würdigt.

Quelle: Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden GmbH