Das Deutsche Brotinstitut hat das Weizenvollkornbrot zum Brot des Jahres 2024 gewählt. Dem beliebten und schmackhaften Klassiker der Deutschen Brotkultur gebührt 2024 die entsprechende Aufmerksamkeit, denn er überzeugt dank des Vollkornanteils mit aromatischem Geschmack und hohem Ballaststoffgehalt.
Der wissenschaftliche Beirat des Deutschen Brotinstituts ist sich einig: Das Weizenvollkornbrot wird Brot des Jahres 2024. Mit der Wahl soll der Klassiker der Deutschen Handwerksbäcker wieder stärker in den Fokus der Ernährung rücken: „Weizenvollkornbrot ist ein goldbraunes Brot, das zu mindestens 90 Prozent aus Weizenvollkorn besteht. Abhängig vom Vermahlungsgrad des Getreidekorns variiert es im Geschmack und sättigt auch für einen langen Zeitraum. Vor allem der hohe Ballaststoffgehalt macht das Brot als Grundnahrungsmittel so wertvoll“, erklärt Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes.
Bei einer ausgewogenen Ernährung sollte Brot aus Vollkornmehl nicht fehlen, da es in höherem Maße Proteine, Vitamine und Ballaststoffe enthält. Auch in Sachen Regionalität und Nachhaltigkeit kann das Brot des Jahres punkten: Bei Deutschlands Landwirten ist Weizen mit einem Anteil von über 50 Prozent das beliebteste Getreide. Der Selbstversorgungsgrad liegt hierzulande bei über 100 Prozent, so dass die deutschen Handwerksbäcker auf heimischen Weizen setzen können.
Der wissenschaftliche Beirat des Brotinstituts räumt auch mit der in Teilen der Gesellschaft herrschenden Mythen zu Weizenprodukten auf: „Weizen ist besser als sein Ruf“, so Bernd Kütscher, Geschäftsführer des Deutschen Brotinstituts. Aufgrund der genügsamen Ansprüche des Getreides sorgt es für sichere Ernten und der Nährstoffgehalt ist enorm. Weizen spielt eine bedeutende Rolle bei der Welternährung. Dass Weizen nicht verträglich sei, kann Bernd Kütscher nicht bestätigen: „Für die Bekömmlichkeit des Weizens ist vor allem eine lange Teigführung maßgeblich. Je länger der Teig ruht, desto besser für die Verdauung. Bäckermeisterinnen und Bäckermeister, die ihr Handwerk verstehen, backen bekömmliche Brote“, ist Kütscher überzeugt. Eine tatsächliche Unverträglichkeit gegenüber dem Gluten im Weizen bestünde dagegen bei lediglich einem Prozent der Bevölkerung.
Das Weizenvollkornbrot besticht vor allem durch seine Vielfalt – sowohl in der Formgebung als Kastenbrot oder Brotlaib als auch hinsichtlich der Rezeptur: Einige Innungsbäcker verwenden das Vollkorn fein gemahlen, andere wiederum grob geschrotet. Kunden schätzen die unterschiedlichen Aromen: Wird das Korn grob gemahlen, schmeckt das Brot kernig-nussig. Besonders passend ist dann auch die Kombination mit Ölsaaten, beispielsweise Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne. Wird das Korn fein gemahlen, schmeckt das Weizenvollkornbrot eher wie ein Mischbrot und lässt sich gut mit herzhaften und süßen Belägen gleichermaßen kombinieren.
In allen Fällen ist das Brot ernährungsphysiologisch besonders wertvoll, da nicht nur das Endosperm, also der helle Mehlkörper, der den Keimling bei der Keimung nährt, sondern auch der Keimling selbst verwendet wird. Auch die besonders ballaststoffreichen Schalen des Getreidekorns sind im Weizenvollkornbrot enthalten, weshalb es eine besonders wertvolle Grundlage für die Ernährung ist. Das fein gemahlene Brot eignet sich daher auch perfekt für Kinder als gesundes Pausenbrot.
Quelle: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V.