Die Abstimmung zur Wahl des Vogel des Jahres läuft auf vollen Touren. Bereits über 100.00 Menschen in ganz Deutschland haben ihre Stimme abgegeben. Am 10. Oktober wird das Ergebnis der öffentlichen Vogelwahl von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV, verkündet. Aber was machen unsere fünf Kandidaten eigentlich jetzt, wo es richtig herbstlich geworden ist?

 Hausrotschwanz: Dennis Lorenz/BIA; Kranich: Mario Suarez Porras/BIA; Schwarzspecht: Christoph Bosch; Waldohreule: Ondrej Prosicky/BIA; Schwarzstorch: Mathias SchäfHausrotschwanz: Dennis Lorenz/BIA; Kranich: Mario Suarez Porras/BIA; Schwarzspecht: Christoph Bosch; Waldohreule: Ondrej Prosicky/BIA; Schwarzstorch: Mathias Schäf

Drei der möglichen Jahresvögel sagen dem Schmuddelwetter Tschüss und befinden sich auf dem Zug gen Süden oder bereiten sich darauf vor: Kranich, Hausrotschwanz und Schwarzstorch. Auf Kranichrastplätzen, vor allem in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sieht man in diesen Tagen häufig Kraniche auf abgeernteten Äckern, die nach Getreidekörnern suchen. Für den weiten Flug brauchen sie viel Futter. NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler: „Für alle fünf Kandidaten gilt: fressen, fressen, fressen und schön Fettreserven anlegen, wenn möglich – egal ob Zug- oder Standvogel.“ Wer gut durch die kalte Jahreszeit kommen will, braucht viel Energie. Die Waldohreule legt sich sogar kleine Futterdepots mit einigen Mäusen an.

Hausrotschwanz  © Frank DererHausrotschwanz © Frank Derer

Beim Schwarzspecht werden im Herbst die Reviere neu geordnet. Gegenüber anderen Männchen ist er dann aggressiv und droht mit Schwenken seines rotbefederten Kopfes. Rümmler: „Diese Drohkämpfe zwischen Männchen können sehr lang dauern. Auch das kostet die Vögel viel Energie.“ Der Schwarzspecht frisst auch jetzt noch holz- oder totholzbewohnenden Insekten, im Spätherbst und Winter öffnet er Nester von Waldameisen, um sich daran zu bedienen.

Kranich  © Frank DererKranich © Frank Derer

Nicht jeder Hausrotschwanz zieht in den Süden, in milden Lagen Deutschlands ziehen sie erst später weg oder versuchen sogar den Winter dazubleiben. Dann suchen sie gerne Nisthilfen auf, um sich dort vor kaltem Wetter zu schützen. Wichtig ist es daher, die Nistkästen im Garten im Herbst zu säubern, damit sich die gefiederten Gäste keine Milben oder Krankheitserreger holen.

Waldohreule © NABU/ Cewe Reinhard Waldohreule © NABU/ Cewe Reinhard

Bis zum 10. Oktober, 11 Uhr, kann man eine Stimme für seinen Favoriten online abgeben. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der „Vogel des Jahres“ ist eine Aktion von NABU und LBV und wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

Mehr Infos und Stimmabgabe: www.vogeldesjahres.de

Bird-o-mat: www.NABU.de/birdomat

Quelle: NABU