Mit viel Respekt reisten die Rödertalbienen zu den Kurpfalz Bären nach Ketsch. Schließlich überzeugten die Gastgeberinnen in der heimischen Neurotthalle und gewannen die letzten drei Spiele. Gegen den HC Rödertal kam nun der vierte Sieg hinzu. Besonders im Angriff leisteten sich die Gäste zu viele Fehler gegen die 5:1-Abwehr der Ketscherinnen. Trotz eines Vorsprungs von drei Toren zu Beginn der zweiten Hälfte hatte der HCR am Ende mit 26:30 (16:15) das Nachsehen. Bei eigenem Anwurf gerieten die Bienen direkt ins Hintertreffen. Nach einem technischen Fehler spielten die Gastgeberinnen Nele Wenzel (4 Tore) frei. Die Kreisläuferin netzte sicher zur 1:0-Führung ein. Der HCR antwortete jedoch prompt: Denn auch Victoria Hasselbusch (5 Tore) wusste sich auf der Kreisposition gegen die 5:1-Abwehr der Bären zu behaupten und erzielte den Ausgleich. 

Foto: © Kurpfalz Bären

Dank eines weiteren Treffers von Hasselbsuch und einem erfolgreich ausgespielten Konter von Isabel Wolff (5 Tore) übernahmen die Gäste nach knapp fünf Minuten erstmals die Führung. Die Freude über diesen knappen Vorsprung weilte nur kurz. Fehler der Bienen nutzte die Mannschaft von Franziska Steil, um auf 7:5 davon zu ziehen. Der HCR fand jedoch wieder zu seinem Spiel zurück. Der Anschlusstreffer ging auf das Konto von Fabienne Büch (3/2 Tore), die als Einläuferin von der gegnerischen Abwehr völlig übersehen wurde. Das Tor zum erneuten Ausgleich bejubelte kurz darauf Julia Mauksch (5 Tore). Doch hier war noch nicht Schluss: Nach einem Pass von Vanessa Huth (2 Tore) netzte Hasselbusch zur nächsten Bienen-Führung ein (7:8). Nun ging es hin und her, ehe Mauksch die Führung ihrer Mannschaft nach einem Durchbruch auf zwei Tore ausbaute. Doch die Bären kämpften sich zurück. In der 28. Minute war das Spiel beim Stand von 15:15 wieder völlig offen und HCR-Cheftrainerin Maike Daniels nahm ihr erstes Time-Out. Die letzte Aktion vor dem Pausenpfiff gehörte Lena Smolik (3 Tore). Sie tanzte ihre Gegenspielerin auf dem berühmten Bierdeckel aus und erzielte die knappe 16:15-Pausenführung aus Sicht des HCR.

Der zweite Durchgang begann für die Gäste denkbar schlecht. Ketsch erzielte nicht nur den Ausgleich, sondern die Bienen waren nach einer Zeitstrafe auch noch dezimiert. In dieser schwierigen Situation fasste sich Isabel Wolff (5 Tore) ein Herz, netzte dreimal in Folge ein und brachte die Gäste so mit 16:19 in Front. In der Abwehr sorgte Torfrau Ronja Nühse mit einem parierten Konter sowie einem entschärften Strafwurf der Bären für Ruhe auf den Rängen. Doch die Gastgeberinnen meldeten sich eindrucksvoll zurück, weil die Bienen in der Folge beste Torchancen ungenutzt ließen und sich teils haarsträubende Abspielfehler erlaubten. Die Bären quittierten dies mit einem 4:0-Lauf zum 20:19. Der HCR glich zunächst aus, weil Bo Dekker (2/1 Tore) hellwach war und einen Abpraller im Nachfassen verwandelte. Es war nur ein kurzer Lichtblick, denn die Ketscherinnen sorgten mit einem weiteren 4:0-Lauf zum 24:20 für die Vorentscheidung. Anstatt nun ganz auseinander zu brechen, ackerten die Bienen in den letzten zehn Minuten, um doch noch wenigstens einen Punkt mit in den Bienenstock nehmen zu können. Doch die Hausherrinnen setzten ihnen mit ihrer aggressiven Abwehr zu, fanden im Angriff immer wieder gute Lösungen und hatten auch das Glück auf ihrer Seite. Beispielhaft war das Tor zum zwischenzeitlichen 27:23. Nühse parierte den Wurf der Gastgeberinnen. Der Abpraller landete jedoch erneut in den Reihen der Kurpfalz Bären und letztlich im Tor. Immerhin gehörte der letzte Treffer des Spiels dem HCR. Mit vollem Einsatz holte Dekker einen Strafwurf, den Büch anschließend zum 30:26-Endstand einnetzte.

HCR-Cheftrainerin Maike Daniels zum Spiel: “Es war heute ein Kampfspiel. Wir wussten, was uns hier erwartet. Ketsch stand vor dem Spiel mit dem Rücken zur Wand und es war klar, dass sie alles in diese Partie werfen. Auf unserer Seite saßen die finalen Pässe nicht so, wie es hätte sein müssen. Dann fährt man eben nach so einem Spiel auch mal ohne Punkte nach Hause. Wir wissen aber, welche Qualität wir im Kollektiv haben und sind gerade sehr gut unterwegs. Trotzdem spielen wir gegen jeden Gegner mit sehr viel Respekt. Daran tun wir auch gut.“

Bären-Trainerin Franziska Steil zum Spiel: „Es ist unser vierter Heimsieg in Serie. Hervorheben möchte ich unsere grandiose Mannschaftsleistung, weil heute jede Spielerin ihre Aufgabe hervorragend erledigt hat. Wir haben jetzt eine Serie gestartet, die auch weitergehen soll.“

Am kommenden Spieltag ist der HC Rödertal noch einmal auswärts gefordert. Dann geht es zu den Bunkerladies des ESV 1927 Regensburg.

Quelle: HCR