Seit 2003 hat das ehemalige Universitäts KrebsCentrum (UCC) und heutige Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden mehr als 120.000 Patientinnen und Patienten behandelt und über 150.000 Behandlungsempfehlungen in fachübergreifenden ärztlichen Konferenzen – Tumorboards – ausgesprochen. Richtungsweisend war und ist die enge Verknüpfung von fächerübergreifender Krankenversorgung, patientennaher Krebsforschung und Lehre. Zum Jubiläum lädt eine Ausstellung dazu ein, moderne Krebstherapie und Krebsforschung im Spiegel der Kunst zu entdecken. Ein Festakt im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und dem Sächsischen Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow fand am heutigen Montag, 21. August, statt.

Blick in die Ausstellung „Vom Schatten ans Licht“ am NCT/UCC Dresden. © Uniklinikum Dresden/Michael KretzschmarBlick in die Ausstellung „Vom Schatten ans Licht“ am NCT/UCC Dresden. © Uniklinikum Dresden/Michael Kretzschmar

Seit 20 Jahren profitieren Patientinnen und Patienten in Dresden von der Behandlung an einem spezialisierten Zentrum, das in Krankenversorgung und Forschung über das gesamte Spektrum onkologischer Kompetenz und Technologie verfügt. Die erfolgreiche Arbeit des Zentrums zeigt sich auch in der Zufriedenheit der Behandelten: Bei regelmäßigen Patientenbefragungen liegt die Quote derer, die das Zentrum weiter empfehlen würden bei über 90 Prozent.

„Die Gründung des Krebszentrums am Uniklinikum in Dresden vor zwei Jahrzehnten war eine kluge und weitsichtige Entscheidung. Die Behandlung von Krebspatienten, Krebsforschung und die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses sind hier eng verzahnt. Verbunden damit sind auch bessere Möglichkeiten für neue Ansätze bei Prävention, Früherkennung und Behandlung von Tumoren. Tatsächlich hat sich Dresden so zu einem herausragenden Standort der Krebsforschung und Krebsmedizin in Deutschland entwickelt. Von den hier erzielten Fortschritten und Erkenntnissen profitieren Patientinnen und Patienten weit über Dresden hinaus“, sagt Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Das UCC wurde 2003 nach internationalem Vorbild der Comprehensive Cancer Centers (CCC) von Universitätsklinikum Carl Gustav Dresden und Medizinischer Fakultät der TU Dresden gegründet. Als erstes Zentrum dieser Art, das alleinig durch die Initiative einer Hochschulmedizin in Deutschland gegründet wurde, gehörte es bundesweit zu den Vorreitern einer konsequent interdisziplinär ausgerichteten und mit der Krebsforschung verzahnten Versorgung von Krebskranken. In der Folge wurde Dresden 2015 zum deutschlandweit zweiten Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) ernannt. Durch die damit verbundene langfristige Förderung von Bund und Freistaat Sachsen konnten die exzellenten Strukturen der patientennahen Krebsforschung weiter gestärkt werden.

Das heutige Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) verbindet über institutionelle Grenzen hinweg eine Patientenversorgung auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse mit praxisnaher Forschung auf internationalem Spitzenniveau. Dabei vereint es die Stärken der vier Trägereinrichtungen – Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Universitätsklinikum Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR).

Bildtext 2: Festakt mit hohem Besuch (v.l.n.r.) Sachsens Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler, Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze, Prof. Martin Bornhäuser, Mitglied im geschäftsführenden Direktorium NCT/UCC Dresden, Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden, Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand Uniklinikum Dresden, Karin Arndt, Sprecherin des Patientenbeirates, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen Dresden, Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand Uniklinikum Dresden. © Uniklinikum Dresden/Kirsten LassigBildtext 2: Festakt mit hohem Besuch (v.l.n.r.) Sachsens Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler, Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze, Prof. Martin Bornhäuser, Mitglied im geschäftsführenden Direktorium NCT/UCC Dresden, Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden, Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand Uniklinikum Dresden, Karin Arndt, Sprecherin des Patientenbeirates, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen Dresden, Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand Uniklinikum Dresden. © Uniklinikum Dresden/Kirsten Lassig

„Wir sind froh und stolz über die Entwicklung des Zentrums. Als wir 2003 den Startschuss für das damals äußerst ambitionierte Projekt gaben, konnten wir nicht sicher sein, ob das Modell bei Patientinnen und Patienten, aber auch in der Fachwelt, auf Akzeptanz stößt. Heute sehen wir, dass es uns mit dem Aufbau des Dresdner Krebszentrums langfristig gelungen ist, die interdisziplinäre Versorgung von Patientinnen und Patienten zu verbessern und die onkologische Forschung und Lehre voranzubringen“, betont Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden.

„Dresden bietet mit der Exzellenzuniversität TU Dresden, einer hervorragenden Hochschulmedizin, dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und zahlreichen weiteren Forschungspartnern die besten Voraussetzungen, um auch künftig auf dem Gebiet der Krebsforschung wichtige Impulse zu setzen. Viele unserer Patientinnen und Patienten profitieren in Studien von neuesten Behandlungsansätzen, die später allen Betroffenen zugutekommen sollen“, erklärt Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.

„Dresden war nach Heidelberg der zweite Standort in Deutschland, an dem DKFZ und Uniklinikum gemeinsam einen NCT Standort aufgebaut haben. Diese beiden Standorte haben in den vergangenen Jahren so erfolgreich gearbeitet, dass auf dieser Grundlage das NCT in diesem Jahr bundesweit auf sechs Standorte erweitert werden konnte. Das gibt uns die Möglichkeit, modernste klinische Krebsforschung in Deutschland nachhaltig voranzubringen und hierdurch die Behandlungsergebnisse und Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern“, sagt Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ sowie Gründungsdirektor des Universitäts KrebsCentrums und des NCT/UCC.

Das Dresdner Krebszentrum zählt gleichzeitig zu den bundesweit 15 von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center-Netzwerk) und ist eines von nur drei Zentren, die diese begehrte Auszeichnung seit dem Start des Förderprogramms im Jahr 2007 durchgehend tragen dürfen. Grundvoraussetzung für die Auszeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum sind unter anderem eine zentrale Anlaufstelle für Krebspatientinnen und -patienten sowie Tumorkonferenzen, ein interdisziplinäres Behandlungsangebot nach aktuellen medizinischen Leitlinien, ein modernes Qualitätssicherungssystem sowie innovative Forschungsaktivitäten und Ausstrahlungseffekte in die Region. Das NCT/UCC ist zudem durch die Deutsche Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum zertifiziert. Die elf angebundenen und ebenfalls zertifizierten Organkrebszentren sind für die interdisziplinäre Diagnostik, Behandlung und Nachsorge der jeweiligen Tumorarten gemäß gültiger Leitlinien verantwortlich.

Mehr als ein Viertel der neu diagnostizierten Patientinnen und Patienten werden in Studien eingeschlossen und erhalten Zugang zu innovativen Behandlungsmöglichkeiten. Die enge Wechselbeziehung zwischen Forschung und Krankenversorgung spiegelt sich auch in den zwei untereinander verbundenen Gebäuden des Zentrums wider, in denen Bereiche für die multidisziplinäre ambulante Patientenversorgung ebenso untergebracht sind wie einzigartige Forschungsplattformen. Zu diesen zählen ein Experimental-OP, modernste Bildgebungs- und Strahlentherapie-Einheiten sowie molekulare, zellbiologische und Laser-Labore.

Anlässlich des Jubiläums macht die Ausstellung „Vom Schatten ans Licht“ moderne Krebstherapie und Krebsforschung im Spiegel der Kunst erlebbar. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen, Video- und Objektkunstwerke sowie bildhauerische Arbeiten von Meisterschülerinnen und Meisterschülern der Hochschule der Bildenden Künste (HfBK) Dresden. Vor der Erstellung ihrer Werke haben sich die Kunstschaffenden intensiv mit Betroffenen, Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, Forschenden und weiteren Expertinnen und Experten aus Psychoonkologie und Prävention ausgetauscht. Die so gewonnenen Einsichten und Perspektiven spiegeln sich in den Werken wider. Die Ausstellung bietet zudem einen Einblick in die 20-jährige Historie des Zentrums. Sie ist ein gemeinsames Projekt des NCT/UCC Dresden, der Kustodie der TU Dresden und der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden.

„Die zentrale Bedeutung des Krebszentrums bemisst sich zuvorderst am medizinischen Fortschritt zum Wohle der Patientinnen und Patienten“, so Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow abschließend. „Hinter jedem und jeder Einzelnen steht eine persönliche Geschichte und das gilt genauso für das medizinische Personal. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass im Rahmen des Jubiläums auch eine künstlerische Auseinandersetzung verwirklicht wurde, die die Menschen im und hinter dem Zentrum in den Blick nimmt.“

Informationen zur Ausstellung:
• Werke von: Eric Beier, Noemi Durighello, Hanne Lange, Michael Merkel, Julia Schmelzer, Tillmann Ziola
• Besucheradresse: NCT/UCC-Neubau an der Mildred-Scheel-Straße, Haus 136 im Universitätsklinikum Dresden
• Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-18 Uhr und nach Ankündigung
• Ein gemeinsames Projekt von: NCT/UCC Dresden, Kustodie der TU Dresden und Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden
• Veranstalter: Medizinische Fakultät der TU Dresden
• Weitere Informationen: www.nct-dresden.de/kunst

Quelle: Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)