Noch immer liegt die Erwerbstätigenquote von Menschen mit Beeinträchtigungen um gut 20 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Bevölkerung. So waren es beispielsweise 2019 laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft gerade mal 2,9 Millionen von insgesamt 10,4 Millionen Menschen, die trotz einer anerkannten Behinderung einer Erwerbstätigkeit nachgingen. Bedenkt man, dass Arbeitslose mit einer Schwerbehinderung tendenziell besser qualifiziert sind als andere Arbeitslose, liegen darin wichtige Potenziale für die heimischen Betriebe. „Ein Umstand, der angesichts eines akuten Fachkräftemangels quer durch alle Branchen und zunehmender Nachwuchssorgen nur schwer zu verstehen ist“, so Simone Hindenburg, Initiatorin der Ausbildungsmesse der Vielfalt.
Genau hier setzt, nun schon zum vierten Mal, die Messe an, die am 2. März 2023 in der Zentralbibliothek im Kulturpalast in Dresden ihre Tore öffnet. Getreu dem Spruch von J. W. von Goethe, „Denke nicht in Problemen, denke in Lösungen“, werden Unternehmen dabei unterstützt, die Ausbildung auch für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwäche oder Behinderung erfolgreich umzusetzen. Andersdenken und Anderssein sind schließlich die Voraussetzung für Inklusion sowie Innovation und somit in der Arbeitswelt 4.0 essenziell.
Die Ausbildungsmesse der Vielfalt versteht sich selbst als Plattform, wo Betroffene ihren Ansprechpartner finden, um beispielsweise mittels einer dualen Berufsausbildung die eigene Kariere erfolgreich „anzukurbeln“. Aber auch Firmen können auf der, wenn auch noch jungen, doch um so wichtigeren Messe Menschen erreichen, die bisher nicht im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit standen und deren Potential quasi brachliegt.
„Wir beginnen mit einem Symposium, bei dem die teilnehmenden Unternehmen umfangreiche Informationen rund um die inklusive Ausbildungs- und Arbeitswelt in den Betrieben erhalten, verknüpfen im Anschluss daran Fachorganisatoren, die Unternehmen mit den Schülerinnen und Schülern der Förderschulen ins Gespräch bringen und erörtern mit ihnen zukünftige Möglichkeiten und Wege“, so Hindenburg weiter. So gibt es am Ende dieser Messe nur Gewinner. Die teilnehmenden Firmen erweitern im Rahmen ihrer HR-Entwicklung die eigenen Kompetenzen und treffen auf Talente unter den Jugendlichen, die erwartungsfroh auf ihre Chance hoffen und bereits in ihren jeweiligen Schulen auf die Messe eingestimmt wurden.
Eine weitere Besonderheit ist auf Seiten der teilnehmenden Firmen die Branchenexklusivität. Bei einem möglichst breiten Spektrum an Ausbildungsbetrieben sind je Branche nur maximal zwei Vertreter vor Ort. Die Anmeldung interessierter Arbeitgeber sollte also alsbald erfolgen.
Ein Besuch der „Ausbildungsmesse der Vielfalt“ lohnt sich also für alle, denen eine gelebte Vielfalt in einer offenen und damit zukunftsorientierten, modernen Gesellschaft am Herzen liegt.
Quelle: meeco Communication Services GmbH