Ja, es müssen Gartenlauben und Gebäude für den geplanten Neubau der Bahnstrecke Dresden- Prag weichen. Wie die Bahn mitteilt, optimiert die Deutsche Bahn (DB) für den Streckenabschnitt zwischen Dresden und Heidenau weiterhin ihre Planung. "Hierfür sind auch die jetzt eingehenden Hinweise und Anmerkungen der Bürger:innen notwendig. Die DB ist bereits im November auf alle Bürger:innen zugegangen, deren Eigentum stärker von dem Ausbau der Strecke betroffen sein könnten. Rund 60 Prozent dieser Grundstücke liegen auf dem Streckenabschnitt unmittelbar vor der Tunneleinfahrt in Heidenau", so eine Bahnsprecherin auf Nachfrage.
Das Ziel besteht darin, dass für alle eine Lösung gefunden werden soll. Die Planer:innen achten genau darauf, dass möglichst wenig in den Bestand eingegriffen wird. Die DB baut mit dem Ziel, den Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Hierzu sind oft zusätzliche Gleise und Weichen notwendig. Die Expert:innen spannen neue Oberleitungen, bauen Gleise und Weichen und errichten Lärmschutzwände. Dafür sind zusätzliche Flächen notwendig. Hier geht die DB jedoch möglichst schonend vor. So auch bei der Neubaustrecke Dresden Prag.
Einen Überblick der Betroffenheiten bietet die interaktive Karten unter https://www.dresden-praha.eu/de/vorzugsvariante unter dem Stickpunkt „Rückbau“ in der Legende. Bei Fragen können sich die Eigentümer:innen mit Fragen und Anmerkungen direkt an das Projekt wenden. Im Januar 2024 stellen die Projekt Mitarbeiter:innen allen Bürger:innen die Details der Vorplanung für den Ausbau der Strecke zwischen Dresden Hauptbahnhof und Heidenau bei Bürgerdialogen vor.
"Die für den Ausbau der Bahnstrecke von Dresden nach Heidenau benötigten Grundstücke kann die DB voraussichtlich ab der 2. Jahreshälfte 2025 erwerben. Basis für den Kauf bildet ein Wertgutachten von einem unabhängigen Gutachter. Die Erfahrung aus bisherigen Projekten der Deutschen Bahn zeigt, dass in fast allen Grundstücksfragen eine einvernehmliche Regelung getroffen werden konnte. Nach derzeitigen Stand sollen die Arbeiten im Anfang der 2030er Jahre beginnen", so eine Bahnsprecherin
Damit der Zugverkehr reibungslos durch den neuen Tunnel fahren kann, müssen beispielsweise etwa 46 Kilometer neue Gleise, rund 90 neue Weichen, moderne Leit- und Sicherungstechnik sowie neue Abstellmöglichkeiten für Züge gebaut werden.
Die bisherige Strecke im Elbtal hat die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Die neue Verbindung bietet künftig eine hochwassersichere Alternative. Das Projekt wird die Reise- und Transportzeiten im nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr deutlich verkürzen. Damit leistet die Neubaustrecke einen wichtigen Beitrag dazu, mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Außerdem wird die Tschechische Republik in das mitteleuropäische Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden.
Im Januar 2024 beginnen die Bürgerdialoge in den Gemeinden. Hier können sich die Bürger:innen über die Planung informieren. Gewichtige Hinweise können in die Planung einfließen. Mitte des kommenden Jahres soll die Vorzugsvariante endgültig feststehen. Die DB reicht die Unterlagen anschließend zur parlamentarischen Befassung im Deutschen Bundestag ein. Die Parlamentarier entscheiden voraussichtlich noch bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode über Umsetzung und Finanzierung der Vorzugsvariante.
Quelle: Deutsche Bahn AG