Im 70. Jahr ihres Bestehens plant die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) Investitionen in Höhe von ca. 28,7 Millionen Euro in ihren Wohnungsbestand.
Das sind etwa 10 Prozent mehr als im Vorjahr (27,2 Mio. Euro) und ein Viertel mehr als im Jahr 2022 (22,4 Mio. Euro).

Neubau schafft keinen bezahlbaren Wohnraum.
Obwohl die Genossenschaft über geeignete Flächen verfügt, wurden Neubaupläne für die nächste Zeit auf Eis gelegt. „Die Kosten für Neubauten liegen in einer Größenordnung, die den Bau ohne entsprechende Förderung bzw. Zuschüsse wirtschaftlich unmöglich macht, wenn damit bezahlbare Wohnungen für unsere Mitglieder entstehen sollen“, erklärt Vorstand Michael Reichel. „Die Kosten entstehen auch durch die hohen energetischen Anforderungen an einen Neubau und die unglaublich aufgeblähten Bauvorschriften in Deutschland. Gab es im Jahr 1990 noch 5.000 Regelungen, sind es heute etwa 20.000, deren Umsetzung man auch finanzieren muss.“

Hainbuchenstr.  Foto: © EWGHainbuchenstr. Foto: © EWG

Außerdem steht die EWG vor der Herausforderung, in Gorbitz noch unsanierte Plattenbauten mit rund 1.600 Wohnungen energetisch modernisieren zu müssen. Die Genossenschaft sieht diese Situation auch als Chance. Denn gleichzeitig mit der Modernisierung bringt sie die notwendige Weiterentwicklung ihres Bestandes im Stadtteil voran und kann ihren Mitgliedern Wohnraum anbieten, der bezüglich Qualität und Ausstattung zunehmend den Bedürfnissen langjähriger, älterer Mieter und dem wachsenden Interesse von Familien am Modell der Genossenschaft entspricht.

Der Umbau zu modernen, nachgefragten Wohnungen ist die Lösung.
Statt neu zu bauen konzentriert sich die EWG nun mittelfristig auf die energetische Modernisierung und den Komplettumbau von Plattenbauten aus DDR-Zeiten in Gorbitz, die dem Bedarf von heute zum Teil nicht mehr entsprechen. So gibt es beispielweise noch mehr als 1.500 gleiche Kleinstwohnungen mit ca. 26 m² Wohnfläche ohne Balkon, die auf dem heutigen Wohnungsmarkt kaum noch Interesse finden.

Gefragt sind energieeffiziente, seniorengerechte, barrierearme Wohnungen mit Balkon, welche mit Aufzug erreichbar sind, sowie Wohnungen mit mehr als 4 Zimmern für Familien.
„Mit der Veränderung von Grundrissen und der seniorengerechten Ausstattung von Wohn-raum hatte die EWG bereits bei der Sanierung der Gebäude auf der Höhenpromenade viele Erfahrungen gesammelt. Neu ist jetzt die Vielzahl von Wohnkonzepten für Familien.“, erklärt Vorstand Antje Neelmeijer.

Hainbuchenstr.  Foto: © EWGHainbuchenstr. Foto: © EWG

Bestandsumbau trägt zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung bei.
„Indem wir finanzielle Mittel und Baukapazitäten auf die energetische Modernisierung und den Bestandsumbau in Gorbitz konzentrieren, stärken wir zum einen die energetische Situation unserer Gebäude, zum anderen den Stadtteil Gorbitz durch nachgefragte und bezahlbare Wohnungsangebote“, betont Antje Neelmeijer. „Und im Kontext von Nachhaltigkeit und Klimaschutz bedeutet der Erhalt von Bestandsgebäuden natürlich auch, weniger Ressourcen und Baumaterialien zu verbrauchen und damit graue Energie einzusparen.“

„Die Plattenbauten kann man übrigens sehr energieeffizient umbauen, besser als Altbauten. Das spüren unsere Mitglieder ganz direkt bei den Heizkosten.“, ergänzt Michael Reichel.
Ein Beispiel für den grundhaften Umbau eines Plattenbaus ist die Hainbuchenstraße 2-16, ein Gebäude mit ehemals 180 Wohnungen, davon 128 Kleinstwohnungen. Neu entstehen dafür 82 verschiedene Wohnungen von der seniorengerechten 2-Raum-Wohnung bis zur großen
6-Raum-Familienwohnung.

Auch in die Außenanlagen und das Wohnquartier wird kräftig investiert.
Ein Teil der Investitionen fließt bei jedem Projekt in das Wohnumfeld. Die ansprechende Entwicklung des Wohnquartiers ist der EWG generell ein wichtiges Anliegen und folgt dem Wunsch der Mitglieder. Allein an der Hainbuchenstraße sind für den neuen Hof inklusive Spielplatz mit Hangrutsche und extra Bereich für Kleinkinder rund 650.000 Euro geplant. Insgesamt bewirtschaftet die EWG über 900.000 m2 Fläche mit mehreren Parkanlagen, hat 60 Spielplätze in ihrem Bestand sowie den neuen Skate- und Streetsportpark am Omsewitzer Ring, der 2022 eingeweiht wurde.

Vorstände EWG Antje Neelmeijer und Michael Reichel.    Foto Sabine Mutschke Vorstände EWG Antje Neelmeijer und Michael Reichel. Foto Sabine Mutschke

Weitere Investitionen bis 2034 geplant
Die nächsten Projektpläne für die grundhafte Sanierung von Bestandsgebäuden sind bei der EWG bereits in Vorbereitung. Mitte 2025 beginnt der Umbau des Gebäudes auf der Birken-straße 1-19, direkt gegenüber der Hainbuchenstraße. In 10 Jahren sollen die energetische Modernisierung und der Bestandsumbau in Gorbitz abgeschlossen sein. Ab ca. 2027 will sich die Genossenschaft auch auf die energetische Ertüchtigung und die Sanierung von Altbauten u.a. in Löbtau konzentrieren.

Die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden eG
Mit mehr als 8.600 Wohnungen gehört die EWG zu den fünf großen Wohnungsgenossen-schaften in Dresden. Die Wohnungen befinden sich in den Stadtteilen Gorbitz, Löbtau, Cotta, Briesnitz, Naußlitz und Dölzschen. Der größte Teil des Wohnungsbestandes – knapp 6.000 Wohnungen – konzentriert sich in Gorbitz. Hier leben etwa 10.000 Menschen in den Wohnungen der EWG.

Die EWG garantiert ihren Genossenschaftsmitgliedern faire Mieten, hohe Kundennähe sowie Qualität und Sicherheit. Mitglieder einer Genossenschaft haben ein Wohnrecht auf Lebens-zeit. Mit dem Eintritt erwerben sie einen Anteil, werden quasi zum Miteigentümer und haben ein Mitspracherecht. Eine Genossenschaft darf keine Gewinne machen und muss Überschüsse immer zum Wohl der Mitglieder einsetzen, ob für Modernisierungen, Außenanlagen, Wohngebietsfeste oder die soziale Betreuung und Beratung der Mitglieder.

Quelle: PR Mutschke