In dieser Ausstellung wird anhand der vergleichenden Geschichte zweier Städte - Brest (in Frankreich) und Dresden (in Deutschland) - dargestellt, wie städtische Bildwelten und Identitäten aufgebaut und rekonstruiert werden. Historisch standen Brest, eine dem Meer zugewandte königliche Militärbasis, und Dresden, die Residenzstadt der Kurfürsten und Könige Sachsens, in deutlichem Kontrast zueinander, doch in ihrer fast vollständigen Zerstörung während der Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs verband sie ein gemeinsames Schicksal. Seitdem stehen Dresden und Brest vor der letztlich gleichen Herausforderung eines grundlegenden Wiederaufbaus. Jede der beiden Städte vermittelt dabei ein bestimmtes Bild von sich selbst, das durch die historischen Bauten, die Zerstörungen und die Wiederaufbauten, die das Stadtgebiet prägen, definiert wird. In dieser Ausstellung werden realisierte Projekte und solche, die Traum geblieben sind, miteinander verglichen. Auch das Konzept der Utopie wird betrachtet, da es immer wieder spannende Ideen und Handlungsansätze hervorgebracht hat.

Dresden Brest Das Bild der Stadt seine (Re) Konstruktion - Durchblick ©Anja SchneiderDresden Brest Das Bild der Stadt seine (Re) Konstruktion - Durchblick ©Anja Schneider

Brest und Dresden sind zwei Städte mit starken Identitäten. Mit der Ausstellung bieten wir an, durch drei Jahrhunderte zu reisen und dabei die Entwicklungen der beiden Städte zu vergleichen, mit dem Ziel, die Konvergenzen in den Unähnlichkeiten und die Divergenzen in den Ähnlichkeiten zu finden. Wir wünschen uns, dass jede Besucherin und jeder Besucher darin über Dresden und Brest hinaus ein Echo der eigenen Stadt findet, und der Art und Weise, wie jeweils Lösungen für die Probleme gefunden werden, die unsere gemeinsame europäische Geschichte kennzeichnen.

Dresden Brest Das Bild der Stadt seine (Re) Konstruktion  - Eingang ©Anja SchneiderDresden Brest Das Bild der Stadt seine (Re) Konstruktion - Eingang ©Anja Schneider

Gliederung der Ausstellung
Die Ausstellung ist als fortlaufende Gegenüberstellung der beiden Städte konzipiert. Sie ist in vier Abschnitte unterteilt: Der erste Abschnitt (Von der Stadtverschönerung zur Stadtplanung) bietet eine ausführliche Darstellung der städtebaulichen Entwicklungen der beiden Städte vom 18. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg. Im zweiten Abschnitt (Der Schock der Geschichte: Bilder der Zerstörung) wird kurz die Zeit von 1939 bis 1945 aufgerufen, die tragische Zeit des Zweiten Weltkriegs, in der beide Städte bombardiert und zerstört wurden. Der dritte Abschnitt trägt den Titel An den Pforten der Utopie: Er zeigt Wiederaufbauszenarien aus drei Jahrzehnten, die sich vor Ort nach durchaus unterschied- lichen, aber für die jeweilige Stadt charakteristischen zeitlichen Abfolgen manifestiert haben. Der letzte Abschnitt (Dekonstruktion der Utopie) betrachtet die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts und öffnet den Blick auf die Gegenwart und die nahe Zukunft: Hier werden Infragestellungen und Neuausrichtungen thematisiert.

Dresden Brest Das Bild der Stadt seine (Re) Konstruktion  - Rotunde ©Anja SchneiderDresden Brest Das Bild der Stadt seine (Re) Konstruktion - Rotunde ©Anja Schneider

Die Ausstellung wurde geschaffen, um durch Europa zu reisen und an möglichst vielen Orten Station zu machen: Sie zeigt Reproduktionen von Werken aus Museen und
Archivmaterialien ganz unterschiedlicher Art: Gemälde, Drucke, Fotografien, Pläne, Filme etc. Ein besonderer Platz wird zeitgenössischen Kunstschaffenden (aus Frankreich und Deutschland) eingeräumt, um den Stellenwert der künstlerischen Bildwelten in den Prozessen des städtischen Wiederaufbaus zu betonen. Resilienz und Kreativität
stehen somit gleichwertig im Mittelpunkt des Projekts RES URBANAE. Wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem das Werk Converging Visions, das aus dem
Artist-in-Residence-Programm des Projekts RES URBANAE hervorgegangen ist. Es handelt sich um eine eigens für die Ausstellung geschaffene Arbeit der österreichischen
Komponistin Ivana Radovanovic: eine Klangkomposition, die die akustischen Welten der beiden Städte kreuzt und so in die Ausstellung integriert ist, dass sie das Publikum zur Teilnahme auffordert.

Weitere Informationen : www.res-urbanae.eu und soziale Netzwerke (Facebook Instagram)

Quelle: Verkehrsmuseum Dresden