Seit Dienstag, 22. August 2023, können die Dresdnerinnen und Dresdner wieder ohne Hindernisse durch den Hermann-Seidel-Park in Striesen spazieren. Die seit März 2023 dauernden Rekonstruktionsarbeiten sind abgeschlossen.Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen: „Es macht mich froh, zu sehen, wie diese wunderschöne und historisch bedeutsame Dresdner Parkanlage inmitten der dichten Bebauung Schritt für Schritt rekonstruiert wird. Wege wurden saniert und neugebaut, die Bepflanzung mit den Seidelschen Rhododendren ergänzt und an dem neuen Trinkbrunnen kann man sich erfrischen“. Die Umweltbürgermeisterin unterstreicht dabei die Bedeutung der aufwändigen Arbeiten. „Die Instandsetzungsarbeiten tragen dazu bei, diesen Park mit seinem wertvollen Grün in einem solchen Zustand zu erhalten, dass die Besucherinnen und Besucher ihn auch weiterhin gern besuchen und sich beim Spielen und Spazierengehen erholen können. Mein besonderer Dank gilt dem Stadtbezirk Blasewitz mit den Stadtbezirksbeiräten. Ohne ihr besonderes Engagement hätten wir das Bauvorhaben nicht realisieren können“, so Jähnigen.
Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ließ in den vergangenen knapp sechs Monaten Wege sanieren und entsprechend der historischen Wegeführung teilweise neu errichten. Bankstandorte, die Bepflanzung und auch die Einfriedungen sowie das Bewässerungssystem wurden ebenfalls erneuert. Außerdem erhielt der Park einen modernen Trinkwasserbrunnen. Für die Rhododendronpflanzungen, welche die neuen Sitzbereiche rahmen, wurden historische Sorten verwendet. Die Pflanzen stammen aus der Gärtnerei Rudolf Seidel Rhododendrenkulturen in Grüngräbchen. Damit wird die Verbindung zur Entstehungsgeschichte des Hermann-Seidel-Parks auch weiterhin erlebbar sein. Denn das Gelände des Parks war Teil der ehemaligen Seidelschen Gärtnerei des 19. Jahrhunderts. Hier wurden vor allem Azaleen, Kamelien und Rhododendren vermehrt und gezüchtet.
Die Baukosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 250.000 Euro. Hinzu kommen 60.000 Euro für die Planungsleistung und Bauüberwachung. Der Stadtbezirk Blasewitz unterstützte das Vorhaben großzügig und stellte bereits 2019 für die Planungsphase mit der denkmalschutzrechtlichen Zielstellung 70.000 Euro zur Verfügung. Im Jahr 2021 folgten weitere Mittel in Höhe von 63.000 Euro für Schutzmaßnahmen und Bänke und im Jahr darauf 15.000 Euro für einen Nachtrag in der Planung sowie die Einordnung des Trinkbrunnens. Alle weiteren Kosten übernahm das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.
Die Planung für die Sanierung nimmt Bezug auf die frühestmöglich auffindbaren Unterlagen von 1927 und erfolgte auf Grundlage des denkmalpflegerischen Zielplanes. Die Planung und Bauleitung verantwortet das Planungsbüro M. E. König aus Dresden. Die Planung für den Trinkbrunnen übernahm die Planungsgruppe Brücken-, Ingenieur- und Tiefbau Partnergesellschaft mbB* aus Kesselsdorf. Mit der Bauausführung sämtlicher Arbeiten wurde die Firma Hoch Tief, Niederlassung Dresden, beauftragt. Vorhandene Bänke arbeitete der Verein Lebenshilfe e. V. auf.
Der Hermann-Seidel-Park befindet sich auf einem Teil der Flächen des früheren Gärtnereibetriebs Hermann Seidel. Nach dessen Umzug nach Laubegast Ende des 19. Jahrhunderts übernahm die Stadt Dresden das Gelände. Ab 1920 wurde das Areal zu einem Volkspark ausgebaut Die Rhododendronzüchtungen Seidels, die an ihrem Standort verblieben waren, bildeten den Grundstock für eine neue Bepflanzung.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden