In Dresden gibt es 2024 an zahlreichen Stellen Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr. Die Stadtverwaltung investiert mehrere Millionen Euro und setzt so die Fußverkehrsstrategie und das Radverkehrskonzept weiter um.Der Dresdner Verkehrssicherheitsbericht 2023 benennt Unfälle beim Überqueren einer Fahrbahn als häufigste Schadensursache im Fußverkehr. In der beschlossenen Fußverkehrsstrategie sind sichere Querungsmöglichkeiten daher ein großes Handlungsfeld. Um die Fußverkehrsstrategie umzusetzen wurden drei neue Stellen geschaffen und das Budget für Fußverkehrsmaßnahmen erhöht. Im Jahr 2024 stehen zusätzlich 600.000 Euro bereit, in den kommenden Jahren zusätzlich 900.000 Euro.
Handlungsschwerpunkt Schulwege
Seit Schuljahresbeginn und noch bis zu den Winterferien 2024 führt die Stadtverwaltung an der 63. Grundschule „Johann Gottlieb Naumann“ an der Wägnerstraße in Blasewitz einen Verkehrsversuch durch. Er soll den Schulweg für die 443 Grundschulkinder sicherer machen. In der Vergangenheit führten zahlreiche Autos vor der Schule in den frühen Morgenstunden zu chaotischen und gefährlichen Situationen für die Grundschulkinder. Dem wirkt nun die erste Dresdner „Schulstraße“ entgegen: Den Straßenabschnitt vor der Schule dürfen Autos zwischen 7 bis 8 Uhr sowie nachmittags zwischen 15 bis 16 Uhr nicht befahren. Außerhalb dieser Uhrzeiten gilt ein eingeschränktes Haltverbot. Ein zweiter Verkehrsversuch startet 2024 an der 62. Grundschule „Friedrich Schiller“ in Loschwitz. Dort entstehen bessere Querungsmöglichkeiten im Schulumfeld.
An anderen Schulen wurden und werden ebenfalls Maßnahmen für sicherere Schulwege umgesetzt, vor allem Vorstreckungen der Gehwege in Kreuzungsbereichen. Diese Fahrbahnverengungen ermöglichen ein übersichtliches Passieren der Straße. Außerdem sind vier neue Zebrastreifen in Planung: an der Kreuzung Erich-Kästner-Straße/Heinrich-Mann-Straße in Prohlis, an der Lößnitzstraße in Höhe Marta-Fraenkel-Straße und am Dammweg (beides in der Neustadt) sowie an der Kreuzung Aachener Straße/Kopernikusstraße in Pieschen.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: „Schulwegsicherheit ist auch 2024 ein wichtiger Schwerpunkt. Das bedeutet für uns, dass wir die Zusammenarbeit mit dem Kreiselternrat verstärken und die Ergebnisse der Verkehrsversuche nutzen wollen, um erfolgreiche Maßnahmen wie Schulstraßen und Fußgängerüberwege auch für andere Standorte zu prüfen.“
30 Dialogdisplays im Stadtgebiet
Als neuen Ansatz startet der Verkehrsbürgermeister 2024 eine Initiative zu Dialogdisplays. 30 solcher Anzeigetafeln sollen im Stadtgebiet aufgestellt werden. Dialogdisplays zeigen Verkehrsteilnehmern ihre Geschwindigkeit an und reagieren mit fröhlichen oder traurigen Emojis.
Dresdner Radverkehrsnetz wird verbessert
Die kommunale Bürgerumfrage zeigt, dass die Dresdnerinnen und Dresdner mit der Sicherheit beim Radfahren in ihrer Stadt nicht zufrieden sind. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an ein lückenloses, sicheres und komfortables Radwegenetz. Das Straßen- und Tiefbauamt hat im Haushalt 2024 für Radverkehrsmaßnahmen 4,5 Millionen Euro zur Verfügung. Dies entspricht etwa dem Budget von 2023. Dazu addieren sich Mittel für komplexe Straßenbaumaßnahmen, bei denen ebenfalls Radverkehrsanlagen gebaut oder saniert werden.
Stadtteilübergreifende Radrouten sowie Hauptverkehrsstraßen im Fokus
Im Radverkehr stehen stadtteilübergreifenden Radverbindungen im Fokus: Durchgehende Radrouten sollen die Innenstadt mit den Stadtteilen verbinden. Die Radroute Ost, die 2023 schon weitgehend umgesetzt wurde, wird in diesem Jahr mehrere weitere Querungsstellen durch Gehwegvorziehungen bekommen. Das macht die Straßen übersichtlicher und das Überqueren für Fußgänger sicherer. Auch die Barrierefreiheit wird dadurch verbessert.
Auf der Bautzner Straße wurden auf drei Abschnitten bereits Radverkehrsanlagen eingerichtet; 2024 folgt der Abschnitt von der Steglichstraße bis zur Grundstraße mit Radfahrstreifen bzw. Schutzstreifen. Auch auf der Reicker Straße, auf der 2023 der Abschnitt zwischen Cäcilienstraße bis Hans-Jüchser-Straße Radfahrstreifen erhielt, ist eine Fortsetzung ab 2024 mit dem Abschnitt zwischen Hans-Jüchser-Straße bis Lohrmannstraße geplant. Die Königsbrücker Straße erhält ebenfalls Radverkehrsanlagen im Abschnitt zwischen Hermann-Mende-Straße bis Fabricestraße. Auch auf der Winterbergstraße und dem Knotenpunkt An der Pikardie, der Wormser Straße und an vielen weiteren Stellen werden die Bedingungen für den Radverkehr verbessert. Eine verbesserte Radverbindung wird 2024 durch die Erneuerung der Fahrbahndecke und entsprechende Rad-Markierungen auf der Blasewitzer und Loschwitzer Straße entwickelt.
Die Fachreferentin für Nahmobilität und Verkehrssicherheit, Paula Scharfe, betont: „Der im Dezember 2023 veröffentlichte Verkehrssicherheitsbericht zeigt große Defizite bei der Sicherheit für Radfahrende auf. Wir müssen die Infrastruktur dahingehend schnell verbessern. Wir sind im letzten Jahr aber schon ein ganzes Stück weitergekommen und können angesichts unserer langen Liste von Vorhaben auch positiv auf 2024 schauen.“
Bike+Ride-Konzept bringt mehr als 3.000 neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
Viele Menschen nutzen das Rad in Verbindung mit dem ÖPNV. An Bahnhöfen und Haltepunkten sind deshalb viele und geeignete Abstellmöglichkeiten nötig. Die Planungen dazu sind im Bike+Ride-Konzept gebündelt. Das Konzept sieht 1.500 Abstellplätze an teilweise überdachten Bügeln verteilt über das Stadtgebiet vor. Weiter sollen an zwölf Haltpunkten und Bahnhöfen überdachte, abschließbare Stellplätze entstehen, die gemeinsam mit der DVB betrieben werden. An den zwei Dresdner Fernbahnhöfen werden in den nächsten Jahren Fahrradparkhäuser mit jeweils ca. 800 Abstellmöglichkeiten gebaut.
Radwege werden im Winter geräumt
Der Winterdienst auf Radwegen hat sich bewährt und wird stetig erweitert. Fahrbahnen und wichtige Radwege werden gleichrangig geräumt. Wer wissen will, auf welchen Radwege Winterdienst vorgesehen ist, findet eine Übersicht im Themenstadtplan unter https://stadtplan.dresden.de/ Thema: Verkehr -> Radverkehr.
Fahrradbarometer machen Radverkehr sichtbarer
Um besser sichtbar zu machen, wie viele Menschen in Dresden täglich mit dem Rad unterwegs sind, werden im Sommer 2024 an der St. Petersburger Straße Fahrradbarometer in beide Fahrtrichtungen aufgestellt. Diese Zählstellen sind mit einem Monitor ausgestattet und zeigen an, wie viele Radfahrende diese Hauptradroute nutzen. Darüber hinaus erfasst die Stadtverwaltung an zahlreichen automatisierten Zählstellen den Radverkehr, auch dieses Zählernetz wird kontinuierlich erweitert. Tagesaktuelle Zahlen finden sich im Themenstadtplan unter https://stadtplan.dresden.de/ Thema: Verkehr -> Radverkehr.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden