Mopsfledermaus und Kleine Hufeisennase sind die seltenen Fledermausarten, die letztes Wochenende beim vierten Fledermaus-Camp in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz nachgewiesen wurden. Etwa 30 ehrenamtlich tätige Fledermauskundler waren eigens dafür aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und erstmals aus Tschechien angereist. Für Fledermausfreunde bot sich damit die seltene Chance die Tiere aus der Nähe zu sehen, einiges zur Bestimmung sowie den Lebensraumansprüchen der Arten zu erfahren und nicht zuletzt den Experten über die Schulter zu schauen. „In zwei Nächten wurden am Kuhstall und im Elbtal Fledermäuse kurzzeitig gefangen. Dabei kommen haarfeine meterhoch aufgespannte Netze zum Einsatz, die durch die Tiere trotz deren Echoortung kaum wahrgenommen werden. Einige der untersuchten Tiere waren beringt. Aus solchen Wiederfunden lassen sich wertvolle Aussagen zu Alter, Quartiernutzung und Wanderungsverhalten der Tiere ableiten. Fledermäuse gehören zu den spannendsten Säugetiergruppen. Durch den ehrenamtlichen Einsatz aller Teilnehmenden bekommen wir wertvolle Information zum Vorkommen der Fledermausarten in unserem Gebiet.

Mehrere Hundert Fledermäuse wurden letztes Wochenende in der Nationalparkregion von ehrenamtlich tätigen Fledermauskundlern kurzzeitig gefangen und bestimmt – darunter auch die seltene Kleine Hufeisennase. Foto: R. GoldbergMehrere Hundert Fledermäuse wurden letztes Wochenende in der Nationalparkregion von ehrenamtlich tätigen Fledermauskundlern kurzzeitig gefangen und bestimmt – darunter auch die seltene Kleine Hufeisennase. Foto: R. Goldberg

Wir sind für das ehrenamtliche Engagement aller Teilnehmenden sehr dankbar“, betont Ronny Goldberg, Referent Arten- und Biotopschutz in der Nationalparkverwaltung. Insgesamt wurden mehrere Hundert Tiere gefangen und bestimmt. Dabei konnten im Nationalpark neun verschiedene Arten nachgewiesen werden. Neben häufigeren Arten wie Zwergfledermaus, Großer Abendsegler und Wasserfledermaus wurden auch seltenere wie Mopsfledermaus und Kleine Hufeisennase dokumentiert. Mit ihrem Flugvermögen, der nächtlichen Lebensweise und ihrer Orientierung per Ultraschall unterscheiden sich Fledermäuse deutlich von anderen Tieren. Darüber hinaus sind sie europaweit gesetzlich geschützt.

In den vergangenen Jahren gelangen im Rahmen der Fledermaus-Camps auch Erstnachweise sehr seltener Arten für die Sächsische Schweiz. Dazu gehören die Nymphenfledermaus, eine Fledermausart sehr naturnaher Wälder, und die Teichfledermaus, eine der seltensten Fledermausarten Sachsens. Das Fledermaus-Camp wurde vom Landesfachausschuss Fledermausschutz des NABU Landesverbandes Sachsen e. V. in Kooperation mit dem Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt e. V. organisiert und durchgeführt.

Quelle: STAATSBETRIEB SACHSENFORST - Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

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