Auf dem in Dresden vom Autoverkehr viel befahrenen Nord-Abschnitt der Königsbrücker Straße von der Überquerung der Eisenbahn bis zur Stauffenbergallee fehlt stadteinwärts ein Radweg. Diesen jahrelangen Missstand kritisiert der ADFC Dresden schon seit langem. Sogar eine vom Stadtrat gebilligte Petition und Pop-Up-Radweg-Demos gab es schon. Damit dieser für den Radverkehr untragbare und vor allem gefährliche Zustand endlich ein Ende findet, organisierte der ADFC Dresden heute eine Fahrraddemo im Dresdner Norden. Rund 130 Radfahrer*innen sind dem Aufruf des Fahrradclubs trotz sommerlicher Hitze gefolgt und demonstrierten auf ihren Rädern für die Radweglückenschlüsse auf der nördlichen Königsbrücker zwischen Infineon und der Stauffenbergallee.

Fahrraddemo  Foto:  ADFC Jürgen IlchmannFahrraddemo Foto: ADFC Jürgen Ilchmann

„Der fehlende Radweg vom Haltepunkt Industriegelände stadteinwärts ist ein ärgerlicher Missstand“, kritisierte Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden auf der Demo. „Schließlich ist diese Strecke die wichtigste Route in die Innenstadt nicht nur für die Bewohner von Klotzsche, Weixdorf und darüber hinaus, sondern auch für viele Betriebe entlang der Königsbrücker, wie Infineon und die Kultureinrichtungen im Industriegebiet Nord“.

Fahrraddemo  Foto:  ADFC Jürgen IlchmannFahrraddemo Foto: ADFC Jürgen Ilchmann

Bereits im Sommer 2020 hatten Verkehrsplaner der Stadt Pläne für den Radweg mit dem ADFC abgestimmt. Auf die Straße gekommen ist dennoch bisher nichts. Inzwischen fordern neben Infineon auch weitere Anlieger, wie die Handwerkskammer, mit Nachdruck die Schaffung von sicheren Radwegen entlang der nördlichen Königsbrücker Straße (vgl. deren Statements unter: https://adfc-dresden.de/2598 ). Folgerichtig wurde der Demonstrationstermin etwa bei Infineon auch über das Intranet verbreitet, so dass bei der heutigen Fahrraddemo auch zahlreiche Infineon- Mitarbeiter mitfuhren.

230620 Fahrraddemo Köni Nord 3 Foto ADFC Jürgen Ilchmann230620 Fahrraddemo Köni Nord 3 Foto ADFC Jürgen Ilchmann

Völlig untätig ist die Stadt bei dem Thema zum Glück nicht. Der Radweg wird geplant, es gab dazu vor kurzem sogar auch Vor-Ort- Befahrung mit Baubürgermeister Stephan Kühn. Ergebnis: Zeitnah sollen nach Gullisanierungen immerhin gut 300 Meter Radweg stadteinwärts markiert werden bis zur Provianthofstraße. Einen schnellen Radwegbau für die restliche Strecke bis zur Stauffenbergallee wird es aber nicht geben, denn die Landesdirektion besteht hierfür auf einem ausführlichen Planverfahren. „Das muss anders und schneller gehen“, forderte Seifert bei der Fahrraddemo mit Blick auf die Aufsichtsbehörde. Hier muss die Landesdirektion der Stadt die Freiheit zu einem einfachen Verfahren geben, schließlich wird die Straße durch den Radweg nicht groß verändert! Der Radweg ist in aller Interesse und der jetzige Zustand eine untragbare Gefahrenquelle.“

Quelle: Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e.V.