Nach zwei Jahren Planungs- und Umbauzeit im laufenden Betrieb verfügt die endoskopische Aufbereitung im St. Joseph-Stift Dresden nun über hochmoderne Technik. Damit können deutlich effizientere Arbeitsabläufe erreicht und höchste hygienische Standards erfüllt werden. Insgesamt fünf Räume wurden komplett umgebaut und neu ausgestattet; Schwerpunkt war die Geräteaufbereitung und Lagerung. Dauerte der Aufbereitungsprozess früher pro Gerät etwa 40 bis 60 Minuten, nimmt er nun nur noch 23 Minuten in Anspruch. In der Folge können mehr Patientinnen und Patienten mit weniger Geräten untersucht werden.
„Wenn ein Endoskop nach sieben bis zehn Jahren das Ende seiner Nutzungszeit erreicht, war es etwa 4.000-mal im Einsatz“, erklärt Bereichsleiter Maik Wenke. „Je nach Bauart wurde es in dieser Zeit dazu verwendet, im Verdauungstrakt Pathologien zu finden, Biopsien zu entnehmen, Polypen zu entfernen, Blutungen zu stillen, Metallstents zu legen oder Ernährungssonden zu platzieren.“ Nach jedem Einsatz sind die Endoskope unter Beachtung streng festgelegter Hygiene-Richtlinien zu reinigen, zu trocknen und zu lagern. „Da sie sich nicht einfach bei 90°C sterilisieren lassen, ist der Prozess komplex und war bisher sehr zeitintensiv“, so Maik Wenke.
Zahlreiche Verbesserungen dank modernster Technik
Der erste Schritt der Aufbereitung ist ein manueller: Dafür gibt es jetzt ein höhenverstellbares Vorreinigungsbecken mit integrierter Becken- und Deckenabluft, das die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter verbessert.
Schritt zwei ist ein Waschgang in einem sogenannten „Durchreiche-Reinigungs- und Desinfektionsgerät für Endoskope“, der schnellsten derzeit auf dem Markt erhältlichen Technik. Im Gegensatz zu einer haushaltsüblichen Wasch- oder Spülmaschine hat diese zwei Klappen an zwei gegenüberliegenden Seiten. Durch die eine Klappe kommen die unreinen Endoskope herein, auf der anderen Seite werden sie sauber und keimfrei wieder entnommen. Die Maschinen trennen den unreinen Raum mit manueller Aufbereitung vom reinen Bereich mit der Trocknung. Damit sind höchste Hygienestandards erfüllt. Dank einer neuen Waschlösung erfolgt dieser Schritt zudem energiesparend und umweltschonend.
Die Waschmaschinen sind intelligent automatisiert, überwachen und erkennen mögliche Verstopfungen oder Schlauchdiskonnektionen und melden diese. Die Bedienung erfolgt mittels RFID-Scannern und dazugehörigen Chips. Die Dokumentation ist komplett digital.
Im Anschluss werden die Geräte mittels Transportwagen in den neuen endoskopischen Vorbereitungsraum gebracht. Dort können sie in einem der Trockenschränke bis zu einen Monat lang keimarm lagern.
Quelle: Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden GmbH
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