Die Kreuzung Waldschlösschenbrücke/Fetscherstraße mit den Auffahrten war der gefährlichste Ort für Radfahrer in Dresden. An keinem anderen Ort in Dresden haben abbiegende Autofahrer so häufig Radfahrer gerammt (2023: 4 mal, 2022: 6 mal, 2021: 8 mal, 2020: 4 mal, 2019: 5 mal) und verletzt. Nach Einschätzung des ADFC lag die Ursache an den großen Kurvenradien in der Kreuzung. Vor allem für einbiegende Autofahrende führen diese zu sehr ungünstigen Sichtverhältnissen auf geradeausfahrende Radfahrende und ermöglichen zudem überhöhte Geschwindigkeiten. Beides zusammen reduziert die Verkehrssicherheit erheblich.

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Die Stadtverwaltung hat jetzt eine ungewöhnliche, aber simple Lösung umgesetzt. Die Idee entstand in der Verkehrskommission in Zusammenarbeit mit dem ADFC. Dabei haben Bauleute die Kurvenradien an den zwei Zufahrten mithilfe einer Aufpflasterung stark reduziert.
"Die Lösung eint zwei Anforderungen. Vor allem erhöht sie die Verkehrssicherheit, weil sie die Sicht entscheidend verbessert und es nicht mehr möglich ist, mit hoher Geschwindigkeit einzubiegen. Durch die überfahrbare Aufpflasterung - und das ist die Innovation - können auch LKW und Busse trotz des verminderten Kurvenradius einbiegen, ohne auf die Gegenfahrbahn zu gelangen." sagt Nils Larsen, Vorstandsmitglied im ADFC Dresden.

Quelle: ADFC DresdenQuelle: ADFC Dresden

"Zahlreiche Kreuzungen in Dresden sind für das sogenannte Bemessungsfahrzeug, z.B. das dreiachsige Müllfahrzeug oder einen Sattelzug, ausgelegt; leider mit gravierenden Folgen für die Verkehrssicherheit. Wir vermuten, dass Dresdens unrühmliche Position als deutsche Radunfall-Hauptstadt zum großen Teil diesem Umstand geschuldet ist. Die neue Lösung an der Waldschlösschenbrücke könnte Vorlage für eine Entschärfung an vielen Stellen sein." freut sich Nils Larsen.

Beispiele von Kreuzungen, die potentiell von einem schnellen und simplen Umbau nach diesem Vorbild entschäft werden können wären z.B. Schlesischer Platz/ Friedrich-Wolf-Straße - Antonstraße sowie Budapester Straße (Brücke) / Rampen zur Ammonstraße. Die Stellen sind bekannte Rad-Unfallhäufungsstellen mit vielen Einbiegeunfällen.

Quelle: Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e.V