Vom 8. bis zum 12. November 2023 plant der Verein Mimenstudio Dresden e.V. die 38. Ausgabe des Internationalen PantomimeTheaterFestivals Dresden. Künstler aus fünf Ländern sind dabei. Jetzt steht das Festival vor dem Aus, denn die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen – seit über 10 Jahren neben der Stadt Dresden der wichtigste Förderer – lehnte den Fördermittelantrag des Vereins überraschend ab.Das bedeutet, das Mimenstudio erhält auch keinen Teilbetrag. Das stellt den Verein vor eine dramatische Entscheidung: Wenn die beantragten 6700 Euro nicht durch Spenden gedeckt werden können, muss das in Dresden etablierte Festival, das seit 40 Jahren fast ununterbrochen jährlich stattfand, abgesagt werden.Der Mimenstudio Dresden e.V wendet sich daher mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit.„Die Absage hat uns nach der jahrelangen Unterstützung völlig überrascht“, so Michael Meinel, Vorsitzender des Mimenstudio Dresden e.V., welcher das Pantomimefestival ehrenamtlich organisiert. „Wir hatten zumindest mit einer Teilförderung gerechnet, denn unser Festival erfüllt wie bisher mehrere Kriterien für eine Förderung, zum Beispiel „Gemeinschafts- und Austausch-vorhaben mit ausländischen Künstlerinnen und Künstlern“ oder die „Künstlerische Qualifizierung im Nachwuchs- und Amateurbereich“.“
Neben Vorstellungen sind auch Workshops für Interessierte ein Teil des Festivals
Beim Dresdner PantomimeTheaterFestival treten nicht nur Künstler Vielfalt aus mehreren Ländern auf. Sie geben auch anregende Workshops vor allem für Teilnehmer aus dem Amateurbereich und sorgen durch den fachlichen Austausch dafür, dass das vielseitige Genre neue Impulse an den Nachwuchs weitergibt. Immer wieder entstehen internationale Kooperationen von Künstlern durch das Zusammentreffen beim Festival in Dresden. Außerdem gehört eine Vorstellung für Kinder traditionell zum Programm des Festivals. In diesem Jahr planen die Veranstalter mit Künstlern aus Mexiko zusätzlich eine Gratisshow an einer Förderschule für Integrativkinder in Pieschen.
Das Festival genießt in der internationalen Pantomimeszene einen sehr guten Ruf. Die internationalen Bewerbungen für eine Teilnahme gehen zahlreich ein. Die Auswahl der Gruppen und Solisten ist jeweils bis März abgeschlossen, damit die Künstler rechtzeitig ihre Reise planen und ggf. andere Auftrittsorte anknüpfen können. Das bedeutet, dass einige Künstler bereits langfristig Flüge buchen im Vertrauen auf die zuverlässige Konstante in Dresden - bevor die Verträge endgültig abgeschlossen sind. Damit stehen die Veranstalter umso mehr unter Druck, das Festival durchzuführen.
Der 100. Geburtstag von Marcel Marceau steht thematisch im Mittelpunkt
Thematisch steht in dieser 38. Ausgabe des Festivals der 100. Geburtstag von Marcel Marceau im Mittelpunkt, Weltstar der Kunst der Pantomime und Vorbild vieler Künstler. Auch Ralf Herzog, der das Dresdner Pantomimefestival vor 41 Jahren im Jahr 1982 gegründet hatte, bewunderte „die Poesie der Stärke, die Kraft der Stille und die erzählende Reife“ von Marcel Marceau. Das sagte Herzog, der auch der „Vater der Dresdner Pantomime“ genannt wird, anlässlich eines Auftritts von Marcel Marceau 1992 im ausverkauften großen Saal des Kulturpalastes. Dieser war hier im Rahmen der 10. Pantomimetage (Vorläufer des Festivals) zu Gast, was dem damaligen Leiter des „Theater 50“ Olaf Böhme zu verdanken war. In der Zeit vor 1990 galt Dresden neben Berlin und Jena als ein Mime-Zentrum der DDR. Ralf Herzog unterrichtet nach wie vor im Rahmen des permanenten Trainingskurses des Vereins und vermittelt hier dem Nachwuchs die Techniken der klassischen Pantomime und des modernen Bewegungstheaters.
Spendenaufruf an Privatpersonen und Firmen – Spendenquittung wird ausgestellt
Das Dresdner PantomimeTheaterFestival finanziert sich aus Eintrittsgeldern und Fördermitteln sowie erwünschten Spenden. Für die Beantragung der Mittel investieren die Vereinsmitglieder viele Stunden im Ehrenamt. Förderzusagen kamen in diesem Jahr vom Kulturamt Dresden, vom Bund Deutscher Amateurtheater, vom Stadtbezirk Pieschen, der Ostsächsische Sparkasse und der Volker-Homann-Stiftung. Nach der Absage der KdFS fehlen 6700 Euro für die Finanzierung. Eine Crowdfunding-Aktion wäre aus Gründen der fortgeschrittenen Zeit nicht die passende Lösung, da alle Verbindlichkeiten mit den Künstlern nun sehr rasch geklärt werden müssen.
Deshalb hofft der Verein auf großzügige Hilfe durch Spenden von Privatpersonen und Firmen, denen der Erhalt des Festivals ebenso am Herzen liegt. Eine Spendenquittung wird ausgestellt. Die Beteiligten melden sich am besten beim Mimenstudio unter
Quelle: PR Mutschke