Die Bilanz der diesjährigen Krötenwanderung fällt ernüchternd aus: Immer weniger Amphibien machen sich im Frühjahr auf den Weg in ihre Laichgewässer, um sich zu paaren. Einer der Gründe dafür dürfte vor allem in den vergangenen trockenen Jahren liegen. Viele der mehreren hundert Aktiven, die in diesem Frühjahr an den Krötenzäunen in ganz Deutschland Kröten, Frösche und Molche gesammelt und sicher über die Straßen gebracht haben, hatten diesmal deutlich weniger Tiere in ihren Eimern. „Wir haben von unseren Helferinnen und Helfern zahlreiche Rückmeldungen bekommen, dass weniger Kröten, Frösche und Molche unterwegs waren“, berichtet Sascha Schleich, stellvertretender Sprecher des Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. „Der weitere Rückgang hat vermutlich unter anderem mit den sehr trockenen letzten drei Jahren zu tun.“ Die Tiere brauchen hohe Luftfeuchtigkeit und ausreichend Gewässer zur Fortpflanzung.

Symbolfoto:  PixapaySymbolfoto: Pixapay

Schlechte Fortpflanzungsjahre wirken sich auf die Zahl der künftigen geschlechtsreifen Tiere aus. Schleich: „Je mehr schlechte Jahre, desto weniger fortpflanzungsfähige Individuen, da viele der Arten auch nur wenige Jahre alt werden.“ Vermutlich überlebten viele Amphibien den letzten extrem trockenen Sommer gar nicht oder seien so geschwächt, dass sie nicht zur Laichwanderung im Frühjahr aufgebrochen sind. Schleich: „Dieses gilt insbesondere für die Erdkrötenweibchen, sie müssen viel Energie in die Produktion der 2.000 bis 5.000 Eier stecken. Ist die Energie dafür durch schlechte Lebensbedingungen nicht da, legen sie eine Laichpause ein.“ Langfristig gesehen kommen durch die Trockenheit in den Sommern immer weniger Kaulquappen zum Schlupf, und die wenigen Jungkröten vertrocknen oder verhungern.

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Auch Verkehr und der Verlust von Lebensräumen setzt den Amphibien-Populationen stark zu. Zudem sei das Wetter in diesem Frühjahr nicht eben krötenfreundlich gewesen und habe die Wanderung unterbrochen. Schleich: „Mitte Februar war es warm und die ersten Kröten waren unterwegs. Dann kam für zwei Wochen die Kälte zurück und alles stand still. Ab Mitte März wurde es wärmer und die Kröten setzten ihre Wanderung fort.“ Inzwischen ist das Ablaichen und die Rückwanderung der Kröten nahezu abgeschlossen. In einigen höheren und kälteren Lagen dauert das Laichgeschehen jedoch noch an.

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Quelle: Nabu e.V.