Seit Oktober 2022 wurde am mittleren Brückenzug der Carolabrücke gebaut. Mit dem Einbau der Geländer Anfang Juni 2024 sind die letzten Arbeiten abgeschlossen. Die Brücke erhielt während der Bauzeit den Denkmalstatus. Das erforderte intensive Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und kurzfristige Umplanungen. Baubürgermeister Stephan Kühn: „Ich freue mich, dass wir in guter Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen einen Meilenstein bei der Sanierung der Carolabrücke erreicht haben. Wir haben die Brücke auf den Stand der Zeit gebracht und zugleich den Charakter des Bauwerks bewahrt. Das ist für mich Baukultur.“

Mittlerer Brückenzug der Carolabrücke ist fertig saniert ©MeiDresden.deMittlerer Brückenzug der Carolabrücke ist fertig saniert ©MeiDresden.de

Landeskonservator Alf Furkert erläutert: „Die Carolabrücke mit ihrer großen Spannweite bei gleichzeitig flacher Bauform hält seit ihrer Erbauung den Blick frei auf die Silhouette der Dresdner Altstadt und ist ein schützenswertes Denkmal der Moderne in Dresden. Es ist sehr erfreulich, dass der mittlere Brückenzug nun mit der für das Baudenkmal notwendigen Sorgfalt saniert werden konnte und dafür gestaltprägende Details wie Geländer oder die seitliche Kappe nahe am Original wiederhergestellt wurden.“

Im Rahmen der Arbeiten wurden die Randbereiche des mittleren Brückenzuges mit ihren Geländern und Beleuchtungsmasten abgebrochen und neu errichtet. Auch der Fahrbahnbelag einschließlich der Brückenabdichtung wurde erneuert. Weiterhin sanierten Fachleute schadhafte Stellen am Spannbetontragwerk, tauschten die Fahrbahnübergangskonstruktionen aus, setzten die Brückenentwässerung instand und erneuerten die Beleuchtung. Besondere Aufmerksamkeit bei der denkmalgerechten Sanierung galt unter anderem den Geländern der Brücke. Die neuen Knieholmgeländer aus geschweißtem Stahl mit einer Höhe von 1,10 Meter sind eine Sonderkonstruktion. Als Sicherung vor Absturz dient eine Edelstahl-Seilnetzfüllung. Eine besondere Herausforderung war es, die Anforderungen des Denkmalschutzes mit den aktuellen technischen Regelwerken zur Bauweise von Geländern und Korrosionsschutz in Einklang zu bringen.

Bereits seit Ende März 2024 ist die Brücke wieder vollständig für den Verkehr freigegeben. Die Baukosten für den mittleren Abschnitt betragen rund 4,1 Millionen Euro. 2025 wird die denkmalgerechte Sanierung der Carolabrücke mit dem elbabwärts gelegenen Brückenzug C fortgesetzt.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden