Im Dresdner Stadtgebiet entstehen aktuell an zwei Standorten neue Lebensräume für Wildbienen und andere Insekten. Das Projekt „BienenBrückenBauen“ wird auf Initiative des Umweltzentrum Dresden e. V. in Kooperation mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt durchgeführt.In der Nähe des Rathenauplatzes in der Dresdner Altstadt (Fläche vor der Wohnbebauung St. Peterburger Straße) legt das Umweltzentrum Dresden zwei Pflanzstreifen mit 14 einheimischen Stauden aus eigener Anzucht an: unter anderem Färber-Hundskamille, Heilziest und Wiesen-Flockenblume. Angelegt wird außerdem ein Sandarium. Das ist ein Nistplatz für Insekten, die in der Erde wohnen, wie die Wildbienen. Drei Gabionenmauern ergänzen das Projekt. Die Metallkörbe sind mit Gesteinsmaterial gefüllt.

BienenBrückenBauen:Projekt Malterstr. Pflanzfläche Foto:Jenny Förster/ UZDBienenBrückenBauen:Projekt Malterstr. Pflanzfläche Foto:Jenny Förster/ UZD

An der Malterstraße in Cotta, in Nachbarschaft des Spielplatzes Malterstraße, kommen in zwei kleinen Arealen 15 verschiedenen Stauden in die Erde, darunter Rispen-Flockenblumen und Berg-Sandglöckchen.Die Arbeiten am Rathenauplatz und der Malterstraße laufen planmäßig bis Mittwoch, 15. Oktober 2025. Die Pflege der Flächen übernimmt die Landeshauptstadt Dresden.

Jenny Förster, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Umweltzentrum Dresden: „Mit diesem Projekt möchten wir Wildbienen und anderen Blütenbesuchern Räume mit optimalen Lebensbedingungen schaffen. Die Stauden sind eine gute Nahrungsquelle und sorgen für Artenvielfalt. Mit dem Sandarium und den Gabionenmauern bieten wir Wildbienen Nisthilfen an. Wir hoffen, mit den Maßnahmen Wildbienen besonders im Stadtzentrum zu fördern.“ Die Kosten zur Umsetzung der Maßnahmen werden durch das Projekt „BienenBrückenBauen“ übernommen. Es wird finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie des Sächsischem Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.

BienenBrückenBauen: Projekt Malterstr. Sandarium Foto:Jenny Förster /UZDBienenBrückenBauen: Projekt Malterstr. Sandarium Foto:Jenny Förster /UZD

Details zum Vorhaben
Für das Sandarium werden die Grasnarbe entfernt, der Boden etwa 50 Zentimeter tief ausgehoben, mit Sand gemischt und an gleicher Stelle wieder eingefüllt. Die Fläche erhält eine Einfassung mit Sandsteinen. Die Gabionen messen 200 x 50 x 70 Zentimeter und werden abwechselnd mit Sandstein sowie einem Sand-Lehm-Gemisch gefüllt. Ähnliche Gabionen am Weißeritzgrünzug werden bereits seit vielen Jahren erfolgreich von Wildbienen genutzt. Die Pflanzflächen an der Malterstraße werden etwa einen Meter breit. Nach Entfernen der Grasnarbe und Umgraben des Bodens werden pro Quadratmeter etwa zehn Stauden gesetzt.

Dr. Sascha Döll, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, unterstützt das Projekt und gibt einen Ausblick auf das kommende Jahr: „Gemeinsam mit Auszubildenden des Garten- und Landschaftsbaus werden wir auf der Schillingstraße und der Tharandter Straße zwei ähnliche Staudenpflanzungen mit integriertem Sandarium anlegen. Wir schaffen damit weitere Orte in der Stadt, an denen Wildbienen und andere Insekten leben können.“

Das Projekt BienenBrückenBauen
Das Projekt wurde vom Umweltzentrum Dresden e. V. als Mitmachprojekt für Dresdnerinnen und Dresdner initiiert, um Wildbienen aktiv zu schützen. Ziel ist dabei nicht nur die Verbesserung der Lebens- und Reproduktionsstätten von Wildbienen. Die Initiatoren wollen darüber hinaus auch die Vorkommen von Wildbienenarten im Projektgebiet erfassen und gleichzeitig Artenkenntnisse vermitteln.

Quelle: Lamdeshauptstadt Dresden