Gemüseaufstriche gelten als gesunde und beliebte Alternative zu Fleischprodukten. Ein aktueller Marktcheck zeigt: Viele Produkte enthalten reichlich Fett und Salz – und sind deutlich teurer als andere Aufstriche. Wer bewusst genießen möchte, sollte einen genauen Blick auf die Zutatenlisten werfen oder seinen Brotbelag selbst machen.
Tomate ist Top-Zutat
Die Verbraucherzentrale Sachsen hat 52 vegane Bio-Gemüseaufstriche geprüft. Die getesteten Produkte bestanden im Schnitt zu 60 Prozent aus Gemüse, Obst oder Hülsenfrüchten. Tomate und Tomatenprodukte dominierten das Angebot – sie waren bei fast jedem fünften Produkt die Hauptzutat. In 16 Produkten waren sie zudem die wertgebende Komponente. Weitere häufige Zutaten waren Paprika und Rote Bete. Für die cremige Konsistenz sorgten vor allem Sonnenblumenkerne, die in 47 Produkten enthalten waren, sowie Sonnenblumenöl, das in 42 der 52 Produkte verwendet wurde.
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100 Gramm Aufstrich decken ein Drittel der täglichen Fettmenge
Der durchschnittliche Fettgehalt lag bei 19,5 Gramm pro 100 Gramm – das entspricht etwa eineinhalb Esslöffeln Öl. Zwei Scheiben Brot mit insgesamt rund 100 Gramm Aufstrich decken damit bereits ein Drittel der empfohlenen täglichen Fettmenge.
Der Salzgehalt betrug im Schnitt 1,3 Gramm pro 100 Gramm und konnte bis 1,9 Gramm erreichen. Positiv ist: Gemüseaufstriche liefern mehr gesunde, ungesättigte Fettsäuren als tierische Alternativen. Mit durchschnittlich 2,5 Gramm pro 100 Gramm enthalten sie zudem so viele Ballaststoffe wie ein kleiner Apfel.
Selber machen oder Kaufen? Tipps für jeden Bedarf und Geldbeutel
Ein Glas kostete im Schnitt 2,30 Euro, einzelne Premium-Produkte bis zu 6 Euro. Das ist deutlich teurer als Frischkäse (0,50 Euro/100 g) oder Hummus (1,00 Euro/100 g). Günstiger wird es beim Selbermachen: Ein handgemachter Möhren-Aufstrich kostet zum Beispiel weniger als 1,20 Euro für 300 Gramm.
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Wer häufiger Gemüseaufstriche isst, sollte über die eigene Herstellung nachdenken. So lassen sich Fett- und Salzgehalt individuell anpassen. Zugleich eignen sich individuelle Rezepte hervorragend, um übrig gebliebenes Gemüse zu verwerten – eine günstigere, gesündere und geschmacklich vielfältige Alternative zum Supermarkt-Angebot.
Wer Gemüseaufstriche nicht selber herstellen möchte, sollte beim Kauf auf folgende Punkte achten:
1. Produkte mit hohem Gemüseanteil wählen (über 60 Prozent)
2. Salz- und Fettgehalt beachten – vor allem bei täglichem Verzehr
3. Portionsgröße im Blick behalten
Alle Ergebnisse des Marktchecks in der Übersicht: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/marktcheck-gemüseaufstriche
Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen e.V.