Die aktuellen Meldungen zur Ausbreitung des Vogelgrippevirus H5N1 sorgen auch bei Tierhaltenden für Verunsicherung. Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund, sagte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd): „Die Gefahr für Haustiere wie Katzen und Hunde ist gegenwärtig gering, aber insbesondere für Katzen nicht unerheblich. Eine Infektion kann durch den direkten Kontakt mit infizierten Vögeln oder deren Federn und Ausscheidungen, aber auch durch die Aufnahme roher Tierprodukte erfolgen.“

Für Katzen kann eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus H5N1 gefährlich werden.   Copyright: Jürgen Plinz/Deutscher TierschutzverlagFür Katzen kann eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus H5N1 gefährlich werden. Copyright: Jürgen Plinz/Deutscher Tierschutzverlag

So stellen rohes Geflügel, nicht pasteurisierte Milch und kommerziell erhältliches Futter, das nicht ausreichend erhitzt wurde, ein Risiko dar. Katzen, die Freigang gewöhnt sind, nur noch im Haus zu halten, um eventuelle Kontakte zu Wildvögeln zu verhindern, sieht der Deutsche Tierschutzbund kritisch. „In Gebieten mit hohem Fallaufkommen kann es allerdings bedeuten, dass der Freigang von Katzen zeitweise beschränkt werden muss“, so Tierärztin Dr. Gerlach.

Anders als Katzen gelten Hunde nach derzeitigem Kenntnisstand als weniger empfänglich. Eine Infektion bei anderen Haustieren ist zwar nicht prinzipiell ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich.

Bei Verdacht auf Vogelgrippe den Tierarzt kontaktieren
Bei möglichen Krankheitssymptomen sollte man wachsam sein, rät die Expertin des Deutschen Tierschutzbundes - vor allem, wenn Kontakt zu Wildvögeln beobachtet wurde oder die Katze rohes Geflügelfleisch gefressen hat. Symptome bei Katzen seien Apathie, verringerter Appetit, Fieber, Störungen des Nervensystems wie Zittern, Probleme bei der Atmung, Magen-Darm-Beschwerden oder die Gelbfärbung von Haut, Augen oder Schleimhäuten. „Wenn der Verdacht von H5N1 besteht, sollte das Tier von anderen Haustieren isoliert und sofort der Tierarzt kontaktiert werden“, rät Gerlach.

Bei Katzen sind schwerere Verläufe möglich, nicht selten auch mit Todesfolge. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Menschen an infizierten Katzen anstecken, wird aktuell jedoch als sehr gering eingeschätzt. „Katzen werden nicht als Reservoir für Influenza betrachtet, sondern als sogenannte ‚Dead-End-Hosts‘ - die Katze als Wirt ist für das Virus quasi eine Sackgasse“, erklärt Dr. Gerlach

Quelle: Deutscher Tiershutzbun