Seit 2016 betreibt der ADFC Dresden seinen kostenlosen Lastenradverleih und baut seither das Angebot an Rädern Stück für Stück aus. Mit dem nicht-kommerziellen Leihradsystem bietet der Verein zusammen mit Kooperationspartnern allen Dresdner*innen die Möglichkeit, kostenfrei ein Lastenrad zu nutzen bzw. auszuprobieren und dabei große und kleine Einkäufe, sperriges Transportgut, oder auch Kinder zu befördern. Mit dem Verleih möchte der ADFC dazu animieren, auch für Transporte statt dem Auto ein Lastenrad zu benutzen. Zu den inzwischen 25 über das ganze Stadtgebiet verteilten Lastenrädern und vier Lastenanhängern kommt nun ein weiteres Lastenrad dazu.

v.l.n.r.: Marit Kunis-Michel, Direktorin der Städtischen Bibliotheken Dresden; Stephanie Anderseck, Leiterin der Lastenrad-AG des ADFC Dresden e.V.; Anja Klett, Geschäftsführende Gesellschafterin der VELODEPO GmbH  Foto: ADFC Dresden e.V.v.l.n.r.: Marit Kunis-Michel, Direktorin der Städtischen Bibliotheken Dresden; Stephanie Anderseck, Leiterin der Lastenrad-AG des ADFC Dresden e.V.; Anja Klett, Geschäftsführende Gesellschafterin der VELODEPO GmbH Foto: ADFC Dresden e.V.

Das Besondere dabei: Das vom Stadtbezirksbeirat Altstadt geförderte Lastenrad steht nicht nur am zentralsten Ort der Stadt überhaupt, dem Kulturpalast, sondern es verfügt zudem über eine eigene ADFC-zertifizierte Fahrradgarage, entwickelt und gebaut vom Dresdner Start-Up Unternehmen VELODEPO. Die Garage, an der Rückseite des Kulturpalastes Ecke Galeriestraße Rosmaringasse gelegen, ist 2,5 mal 2 Meter groß und 1,73 Meter hoch, auffällig und thematisch passend beklebt sowie mit einem Gründach ausgestattet. Kräuter, Blumen und Gräser bewachsen das Dach und spenden Nahrung für Insekten und Bienen. Das Gute dabei: Die Lastenradgarage bedarf keiner Baugenehmigung, sondern lediglich einer Sondergenehmigung des Straßen- und Tiefbauamtes und wurde im Rahmen einer Kooperation mit VELODEPO als Mustergarage zur Verfügung gestellt. „Es freut uns, dass wir nach Standorten in westdeutschen Ballungszentren nun auch in unserer Heimatstadt ein weiteres VELODEPO an so prominentem Ort präsentieren und für die Lastenradnutzung im Betrieb fortwährend optimieren können. Viele Familien und Unternehmen investieren gerade in Cargobikes und wir wollen dem steigenden Bedarf mit guten praktikablen Lösungen gerecht werden – erst kürzlich haben wir für überlange Lastenräder das Modell 2L+ in unser Portfolio aufgenommen.“, erklärt Anja Klett, Geschäftsführende Gesellschafterin der VELODEPO GmbH. „Unsere Fahrradgaragen sind als hochwertig und flexible zu gestaltende Stadtmöbel konzipiert und fügen sich so gut ins Stadtbild ein. Für Stadtplaner bedeutet das: Verkehrsraum gestalten leichtgemacht. Auf der Fläche eines Autoparkplatzes können im Baukastensystem bis zu acht diebstahl- und wettergeschützte Fahrradabstellplätze entstehen.“

Das Leihlastenrad am Kulturpalast ist ein Bakfiets classic short, ein bewährtes niederländisches Modell und wie ein normales Fahrrad zweirädrig. Eine im Ladekasten eingebaute Sitzbank ermöglicht neben dem Transport von sperrigen Einkäufen auch die Mitnahme von Kindern. „Das 2,28 Meter lange Rad hat zwar keine Motorunterstützung, fährt sich aber dank 7-Gang-Nabenschaltung und Scheibenbremsen sehr komfortabel und ist wartungsarm. „Den Verleih des Rades vor Ort wickelt die Zentralbibliothek der Städtischen Bibliotheken Dresden ab“, informiert Stephanie Anderseck von der Lastenrad-AG des ADFC Dresden. „Gebucht werden kann das Rad wie alle anderen Räder unseres Leih-Lastenrad-Netzes über das Webportal von Frieda & Friedrich für jeweils ein bis drei Tage.“

Nicht nur für VELODEPO und den ADFC Dresden mit seinem Frieda & Friedrich Verleihnetz ist das neue Lastenrad ein Gewinn. Auch die Städtischen Bibliotheken Dresden freuen sich, jetzt Leihstation zu sein.

Bereits im Bibliotheksentwicklungsplan 2020 – 2025 bekannten sich die Städtischen Bibliotheken zu nachhaltigem Handeln und der aktiven Unterstützung der UN-Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung. Die Städtischen Bibliotheken Dresden gehörten zu den Erstunterzeichnern der 2022 vereinbarten Dresdner Charta für Nachhaltigkeit im Kultursektor, die am 13. Januar 2022 von 13 Kultureinrichtungen Dresdens veröffentlicht wurde.

„Leihen statt kaufen“ wird in den Städtischen Bibliotheken gelebt. Seit der Eröffnung der Zentralbibliothek 2017 gibt es nachhaltige Angebote wie die Bienen- und Saatgutbibliothek sowie die Bibliothek der Dinge. Bei der Mobilität wurde die Umstellung des Fuhrparks mit Schaffung einer E-Ladesäule am Kulturpalast bereits im Mai 2022 realisiert. In den nächsten Wochen werden die Transporter für operative Mobilität auf E-Antrieb umgestellt sein. Zahlreiche Fahrradständer und Fahrradstellplätze sowie eine gute ÖPNV-Anbindung der Zentralbibliothek, aber auch der Zweigstellen motivieren zahlreiche Besucher*innen, nicht mit dem Auto zu fahren.

„Mobilität in der Stadt spielt für die Städtischen Bibliotheken Dresden eine große Rolle. Wir freuen uns, dass neben dem Stellplatz der Bibliothekstransporter am Kulturpalast nun eine Fahrradgarage mit Dachbegrünung der Firma Velodepo eingeweiht wird, in der zukünftig zwei Lastenfahrräder zur kostenlosen Ausleihe für alle Bürger*innen über die Ausleihplattform des ADFC Frieda & Friedrich angeboten werden. Start der Ausleihe des ersten Lastenrades ist am 1. August. Fest steht, wir werden sie selbstverständlich auch für kurze Buchtransporte in Kitas und umliegende Schulen nutzen“, so Marit Kunis-Michel, Direktorin der Städtischen Bibliotheken Dresden.

Quelle: ADFC Dresden e.V.

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