Die Spannbetonbrücke Budapester Straße wurde 1967 errichtet und damit im gleichen Zeitraum wie die Carolabrücke. Sie führt über die Anlagen der Deutschen Bahn, die Gleise der Dresdner Verkehrsbetriebe und die Ammonstraße. Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke und der Auswertung der ersten Untersuchungsergebnisse ist die Gefährdungslage auch an der Brücke Budapester Straße neu zu bewerten. Die Stadtverwaltung veranlasste umgehend eine Sonderprüfung und die Ausweitung der messtechnischen Überwachung, um die Stand- und Verkehrssicherheit unter den neuen Erkenntnissen zu bewerten. 

© MeiDresden.de/Frank Loose© MeiDresden.de/Frank Loose

© Landeshauptstadt Dresden© Landeshauptstadt Dresden

© Landeshauptstadt Dresden© Landeshauptstadt Dresden

Künftig werden zwei Messsysteme kombiniert: Die Schallemissionsmessung und eine faseroptische Dehnungsmessung an der Unterseite der Brücke. Damit lassen sich erstens Drahtbrüche der Spannstahlbewehrung durch die Schallemissionssensoren direkt in Form von Schallwellen erfassen. Ein Algorithmus vergleicht die aufgezeichneten Werte mit einer Datenbank, in der über 300 Signale von Spanndrahtbrüchen und rund 12.500 Signale von Verkehrsgeräuschen aus anderen Bauwerksüberwachungen oder aus Laborversuchen gespeichert sind. Bei Übereinstimmung mit den Kennwerten eines Spanndrahtbruches folgt unmittelbar eine Sichtung und Bewertung der vorselektierten Ereignisse durch einen fachkundigen Ingenieur, der über die tatsächliche Relevanz entscheidet. Zweitens kann durch die Längenmessung der Brücke mit faseroptischen Dehnmessstreifen eine beginnende oder fortschreitende Rissbildung an der Betonoberfläche gemessen werden. Dies wäre ein Hinweis auf einen Spannkraftverlust in der Brücke.

© Landeshauptstadt Dresden© Landeshauptstadt Dresden

© Landeshauptstadt Dresden© Landeshauptstadt Dresden

Sperrung der Budapester Straße am 23. und 24. November
Zur Montage der erweiterten Bauwerksüberwachung sind Sperrungen im Gleisbereich sowie eine Vollsperrung auf der Brücke erforderlich. Die Brücke Budapester Straße wird am Sonnabend, 23. November 2024, von 6 bis 19 Uhr stadtwärts und am Sonntag, 24. November 2024, von 6 bis 19 Uhr landwärts voll gesperrt. Die Umleitungen für die Sperrungen sind ausgeschildert und führen stadtauswärts über die St. Petersburger Straße, Fritz- Löffler-Platz und Nürnberger Straße bzw. über die Ammonstraße, Tunnel Wiener Platz, Uhlandstraße, Strehlener Straße, Fritz-Löffler-Platz und Nürnberger Straße. Die Umleitung für die Sperrung stadteinwärts führt über die Nürnberger Straße, Nürnberger Platz, Fritz-Löffler-Straße und die St. Petersburger Straße. Die Rad- und Gehwege bleiben offen. Die Vorbereitungen zur Installation des Messsystems laufen bereits seit Mai 2024. Die Firma Marx Krontal Partner Dresden/Weimar ist mit der Montage und dem Betrieb des Überwachungssystems beauftragt.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden