Aus Anlass der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 infolge des Zweiten Weltkrieges erinnern die Bürgerinnen und Bürger der Stadt jedes Jahr an die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung. In diesem Sinne sind auch am 13. Februar 2025 eine Gedenkveranstaltung des Oberbürgermeisters, die Menschenkette und zahlreiche dezentrale Gedenkveranstaltungen in den Kirchen, auf Friedhöfen und Plätzen sowie in Kultureinrichtungen geplant.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Zum 80. Jahrestag der Bombardierung stehen wir für eine klare Positionierung zu einer offenen und toleranten Gesellschaft, für Demokratie, Respekt, Frieden und Menschlichkeit. Immer weniger Menschen können aus eigenem Erleben davon berichten, welches Leid die Zerstörung unserer Stadt bedeutete. Wir tragen als nachfolgende Generationen die Verantwortung, diese Erinnerung als Mahnung wach zu halten – gerade unsere Gegenwart mit einem Krieg mitten in Europa zeigt, dass wir aktiv für den Frieden eintreten müssen. Mit der Menschenkette umschließen wir schützend unsere Stadt und treten einer politischen Instrumentalisierung dieses Tages entgegen.“
Rektorin der TU Dresden und Anmelderin der Menschenkette, Prof. Dr. Ursula Staudinger: „Das Wissen um unsere Vergangenheit lässt uns wachsam in die Zukunft blicken. Wir sehen, wie in vielen Regionen der Welt offene und demokratische Gesellschaften unter dem Druck von Rassismus und Intoleranz stehen, wie die demokratische Gesellschaft durch die begriffliche Vereinnahmung bis hin zum Missbrauch von Worten wie Demokratie, Frieden und Meinungsfreiheit von innen bedroht wird und wie der demokratische Dialog angesichts populistischer Auseinandersetzungen zu verstummen droht. Ganz besonders in diesem Jahr sehen wir aufgrund diverser nationaler und weltpolitischer Ereignisse unsere freiheitlich-demokratischen Werte vor beispiellosen Herausforderungen. Für das Bewahren von Frieden, Freiheit, Weltoffenheit und Menschenwürde sendet die Menschenkette ein starkes Signal der Geschlossenheit, der Wachsamkeit und des unbedingten Willens, dass wir als demokratische Gesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen. Wir senden ein deutlich sichtbares ‚Nie wieder‘.“
Nach dem musikalischen Auftakt der Menschenkette am 13. Februar 2025 gegen 17 Uhr auf dem Theaterplatz durch den Kinderchor der Semperoper Dresden und den Männerchor Ensemble Capella Carminis folgen Ansprachen von Oberbürgermeister Dirk Hilbert sowie der Rektorin der Technischen Universität Dresden, Prof. Dr. Ursula Staudinger. Unter dem Motto „Erinnern für eine Zukunft des Miteinanders in Frieden und Demokratie“ wird sich um 18 Uhr wieder eine Menschenkette formieren. Dann umschließen mehrere tausend Menschen Hand in Hand unter dem Glockengeläut der Dresdner Kirchen die gesamte Altstadt.
Menschenkette 2025 ohne Elbquerung
Der Auftakt zur Menschenkette findet anlässlich des 40. Jahrestages des Wiederaufbaus der am 13. Februar 1945 durch die Bombardierung Dresdens zerstörten Semperoper auf dem Theaterplatz statt. Von dort soll sich die rund vier Kilometer lange Menschenkette über die Brühlsche Terrasse, entlang der Synagoge, der Frauenkirche, des Neuen Rathauses um den Altmarkt und über den Postplatz zurück zum Theaterplatz bilden. Auf diese Weise wird die Altstadt umschlossen. Eine Querung der Elbe entfällt in diesem Jahr nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Carolabrücke und der damit ohnehin schwierigen Verkehrssituation.
Die Menschenkette als Symbol der Wachsamkeit und Geschlossenheit am 13. Februar reiht sich in die zahlreichen Veranstaltungen zum Gedenkjahr 2025 ein. Dieses beginnt am 21. Januar am Alten Leipziger Bahnhof mit dem Gedenken an die Zwangsdeportation der Dresdner Jüdinnen und Juden, würdigt mit dem 8. Mai das Ende des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges in Europa und thematisiert darüber hinaus den Beginn der Nachkriegszeit mit einer Neuordnung Europas als Zäsur in der europäischen und deutschen Erinnerungskultur.
Der Verlauf der Menschenkette am 13. Februar und das vielfältige Begleitprogramm zum Gedenkjahr 2025 sind abrufbar unter 1945.dresden.de
Quelle: Landeshauptstadt Dresden